HAUS-KRANKHEITEN
WOHNGIFTE - RADONGAS

WOHNGIFTE

Es gibt über 11.000.000 publizierte chemische Verbindungen und Mischungen, davon sind erst 4.000 arbeitsmedizinisch untersucht und für nur 420 sind Grenzwerte für den Arbeitsplatz festgelegt. Für den häuslichen Bereich gibt es gar keine offiziellen Grenzwerte oder andersweitige Empfehlungen, von Ausnahmen abgesehen. Ferner ist über Wechselwirkun-gen verschiedener Stoffe in der Atemluft nahezu nichts bekannt, denn die Richtlinien beziehen sich nur auf einen einzigen getesteten Schadstoff.

Leichtflüchtige Stoffe sind in erster Linie ein Atemluft- und Schleimhaut-risiko, während schwerflüchtige Stoffe zusätzlich noch durch Verschlucken und Einatmen kontaminierten Staubes und über die Haut aufgenommen werden. Die schädliche Konzentration liegt oft unterhalb der wahrnehmbaren Geruchsschwelle und es können auch geringste Konzentrationen auf Dauer Krankheiten auslösen bzw. begünstigen.

1. Leichtflüchtige Stoffe

Leichtflüchtige Schadstoffe sind die vielen Lösemittel wie Benzol, Perchlorethylen, Toluol, alle Alkohole, Amine, Benzine etc. auch Aldehyde z. B. Formaldehyd. Sie gasen aus Klebern, Farben, Lacken, Verdünnern, Reinigern, Schäumen, Dämm- und Kunststoffen, Tapeten, Teppichen, Spanplatten und Möbeln! Vor allen Formaldehyd findet man nahezu überall, es macht auch nicht halt vor Kosmetika, Duschgels, Matratzen, Zigaretten und Spanplatten. Übrigens die allerorts verkaufte E1 Qualität bei Span-platten ist lediglich formaldehydarm, nicht frei wie oft angenommen.

Auswirkung leichtflüchtiger Schadstoffe auf die Gesundheit!

In modernen Wohnräumen findet man häufig zahlreiche Lösemittel in der Raumluft, welche dann über die Atemluft aufgenommen zu verschiedenen Beschwerden führen können. Erste Symptome sind Kopfschmerzen, Seh-störungen, Schwäche, Schwindel, Atemwegs- und Schleimhautreizungen. Lösemittel schädigen aber auch das Nervensystem, die Leber, Nieren und das Blut oder führen zu Allergien, andere sind krebserregend und fruchtschädigend.

Das Bundesgesundheitsamt gibt zu bedenken, dass die Schadstoff-belastungen in normalen ungelüfteten Wohnräumen schon nach 1 Stunde höher sind  als auf Hauptstraßenkreuzungen in Großstädten (im Schnitt halten sich Erwachsene 11 Stunden und Kinder bis zu 19 Stunden täglich in Wohn- und Schlafräumen auf).

Der „blaue Engel“ ist keine Garantie für unriskante Qualität.

Die nachfolgende Tabelle stellt eine kurze Übersicht der häufigsten Symptome dar, die mit einer chronischen Einwirkung leichtflüchtiger Schadstoffe in Innerräumen in Zusammenhang stehen:

LEICHTFLÜCHIGE Schadstoffe  SYMPTOME und mögliche gesundheitliche Wirkungen
Aromatische Lösemittel krebserregend, Schädigung des Nervensystems, Früh- und Fehlgeburten, Sterilität, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen
Aliphatische und olefinische Lösemittel (Terpene, Alkohole, Ketone und Ester) Reiz der Schleimhaut, Übelkeit, Lungenschäden, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Sensibilisierung, MCS-Syndrom
Chlorierte Lösemittel Nervenschädigung, Speicherung im Fettgewebe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schleimhautreiz, Schwächung des Imminsystems, Fruchtbarkeitsstörung
Glykolverbindungen Fehlbildungen, erhöhte Säuglingssterblichkeit, Schädigung der Fortpflanzungsorgane
Formaldehyd, andere Aldehyde Verdacht auf krebserregendes Potential, Reiz der Schleimhaut, Augenbrennen, Haarausfall, Atemswegs-erkrankungen, Allergie, Kopfschmerzen

Wie Sie sich schützen können

  • Gehen Sie mit allen normalen und biologischen Farben, Lacken, Klebern etc. sehr sparsam um!
  • Ganz wichtig: Lüften Sie während und in den ersten Tagen/Wochen nach einer Teppichverlegung, einem Anstrich oder Tapezieren reichlich
Wenden Sie sich an sachverständige Geobiologen, die nach dem aktuellen „Standard der Geobiologischen Messtechnik" arbeiten.

2. Schwerflüchtige Schadstoffe

Zu den schwerflüchtigen Schadstoffe gehören viele Biozide (Pestizide, Insektizide, Fungizide, Herbizide ect.) sowie PCP, Lindan oder Dichlofluanid, die bevorzugt als Holzschutzmittel eingesetzt werden oder PCP und Permethrin in Lederwaren und Teppichen sowie Flammschutzmittel in Gardinen, Matratzen, Teppichen, Tapeten etc...

Schwerflüchtige Schadstoffe sind noch über Jahre und Jahrzehnte in der Raumluft feststellbar, sie gasen nicht aus, sondern kontaminieren besonders Staub und Textilien. Sie gelangen also über die Haut und die staubige Atemluft in unseren Körper und werden dort abgelagert, speziell im Fettgewebe. Sie werden nur langsam oder gar nicht ausgeschieden.

Biozide sind hochgiftig und schädigen Gehirn, Rückenmark, Leber und Nieren. Sie werden mit Allergien, Neuralgien, Herzbeschwerden, psycholo-gische Veränderungen, Entzündungen und Verhaltensstörungen in Verbindung gebracht (Biozide in Kinderbettmatratzen sollen den plötzlichen Kindstod bewirkt haben).

Biozide vernichten LEBEN, um Material wie Holz, Leber, Teppiche vor „ungewünschten Gästen“ zu schützen. Sie vernichten Milben, Insekten, Unkraut, Moos etc.. Biozide sollen unschädlich sein für Mensch und Haustier. SIE SIND ES NICHT!!! Wie können Biozide wissen, wer Schädling, wer Nützling ist, wer Mensch, wer Motte ist, was Insekt, was Haustier ist, was Zierpflanze, was Unkraut ist?

Übrigens, PCP ist als erbgutschädigendes und krebserregendes Langzeitgift anerkannt und (1977 für Innenräume, 1989 insgesamt) in Deutschland verboten worden (nicht weltweit!). Seine Nachfolger sind wenig bis gar nicht erforscht auf den Markt gekommen und es wird wieder Jahrzehnte dauern bis ....

Weichmacher

Ein vergleichbares Risiko wie bei den schwerflüchtigen Schadstoffen gilt auch für die Weichmacher. Sie werden massenhaft eingesetzt, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen auf biologische Gefahren bis zum Krebsrisiko hinweisen.

Man findet Weichmacher fast überall in PVC Produkten (Böden, Folien, Schaumrücken von Teppichen, Holzimitationen, Schaumtapeten etc.). Auch die Weichmacher nehmen wir über den Staub in der Atemluft und der Haut auf. Hohe Konzentrationen findet man dann in der Leber, Nieren und Fettgewebe, Blut-Hirn und Plazenta-Schranke werden überschritten. Somit haben wir eine Risikogruppe: Allergiker, Kinder, Ungeborene und Schwangere. Die US Umweltbehörde EPA stuft z. B, DEHP als kanzerogen ein.

PCB

Zu den schwerflüchtigen Schadstoffen gehören auch die polychlorierten Bi-Phenyle (PCB). Die Giftigkeit von PCB wurde durch die aus defekten Leucht­stoffröhrenkondensatoren austretenden Flüssigkeiten bekannt. Auch Schmieröle können PCB-haltig sein. Tonnenweise wurde dies PCB im Hausbau eingesetzt: als dauerelastische Dichtungsmasse zwischen Betonfertigteilen, Fenstern, Türen und im Sanitärbereich. PCB ist äußerst stabil, äußerst gefährlich und äußerst schlecht im ökologischen Kreislauf abbaubar. Deshalb wurde der Stoff verboten.

PCB wird im menschlichen Fettgewebe, Hirn, Knochen- und Rückenmark gespeichert. Bekannte Risiken sind Vergiftungserscheinungen, Leber-schäden, Störungen des Immunsystems, Ödeme, Drüsenschwellung, Chlorakne und vielfältige Schmerzen. Erinnern Sie sich an die Seehunde, die 1988 zu hunderten an den Nordseeküsten angeschwemmt wurden, qualvoll verendet, ohne ersichtlichen Grund? Monatelang wurde nach Gründen für dieses Massensterben gesucht, dann stand aber die Ursache fest: PCB. Der tödliche Stoff wurde von der chemischen Industrie in die Nordsee verklappt, und das mit Zustimmung des Bundesumweltministers.

Das Bundesgesundheitsamt versuchte jahrelang die Gefahr von PCB, einem Stoff der Gefährlichkeit des Seveso-Giftes Dioxin, zu vertuschen. Als in den siebziger Jahren PCB weltweit verboten wurde, weigerte sich Deutschland und igno­rierte die bestehende Problematik. Derweil wuchs Bayer in Leverkusen zum weltweit größten PCB-Hersteller heran. Erst als der Chemiegigant Bayer freiwillig die PCB-Produktion einstellte, erließ die Bundesregierung das Verbot.

Man schätzt, dass 3 000 Gebäude der Bundespost und mehrere tausend öf­fentliche Gebäude PCB-belastet sind. Über 1000 Kindergärten und Schulen sind in Deutschland untersucht worden mit dem Ergebnis: PCB-kontaminiert. Einige tausend Wohnblöcke, besonders die Trabantenstädte, dürften belastet sein.

1983 meldete das Bundesgesundheitsamt, dass 300 Nanogramm PCB in der Luft gefährlich seien. 1990 wurden aus 300 Nanogramm plötzlich 3000 Nano­gramm. In Schulen und Kindergärten wurden bis zu 10000 Nano-gramm gefunden, das war Grund für das BGA, den Grenzwert 1992 auf 10000 Nanogramm zu erhöhen und zu beteuern: „Es gibt keinen Handlungs-bedarf." Neueste Messungen ergaben bis 20 000 Nanogramm. Das BGA kann die Grenzwerte nicht noch einmal erhöhen, es wurde 1993 samt seiner 3000 Mitarbeiter aufgelöst.

Auswirkung schwerflüchtiger Schadstoffe auf die Gesundheit!

In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten bisher beobachteten und im Tierversuch bestätigten chronischen Wirkungen der schwerflüchtigen Schadstoffe zusammengefasst:

SCHWERFLÜCHTIGE Schadstoffe  Symptome und mögl. gesundheitliche Wirkungen
Biozide (Holschutzmittel wie PCP, Lindan und andere) Taubheitsgefühle, Schmerzen in den Gliedmaßen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Chlorakne, Haut- und Schleimhautreizungen, Leukämie, Leberschäden, im Tierversuch krebserzeugend und Störungen des Nervensystems
Pyrethroide (Permethrin) Hautreizungen, krampfartige Beschwerden, Konzentrationsstörungen, Störung des Nervensystems
Weichmacher (Phthalate) Speicherung im Fettgewebe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schleimhautreiz, Fruchtbarkeits-störungen, Störungen des Nervensystems
Flammschutzmittel (Chlororganische Phosphorsäureester) allergische Effekte, erhöhte Infektanfälligkeit, mutagene Wirkung, Müdigkeit, Störungen des Nervensystems und Schleimhautreizun
PCB (polychlorierte Biphenyle) Schwächung des Immunsystems, Müdigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen, Chlorakne, Leber- und Nierenschäden, Störung des Immunsystems, Gewichtsverlust und Ödeme
PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) Krebserregend, bevorzugt Leber- und Nierenschäden

Wie Sie sich schützen können

  • Meiden Sie die in den letzten Jahren in Mode gekommenen Vinyl- und andere Schaumtapeten
  • Seien sie vorsichtig mit zweifelhaften Entwarnungen interessenabhängiger Forschungsgemeinschaften. Die Gemeinschaft „umweltfreundliche Teppichböden“ besteht zu 100% aus Vertretern der Teppichindustrie; die Forschungsgemeinschaft „Funk“ zu 90% aus Vertretern der Funkindustrie. Hier unabhängige Informationen zu erwarten, hieße T-Mobile zum Risiko Mobilfunk zu befragen. Schadstoffgeprüft heißt noch längst nicht schadstoffarm oder sogar schadstofffrei!

Wenden Sie sich an sachverständige Geobiologen, die nach dem aktuellen „Standard der Geobiologischen Messtechnik" arbeiten.

Jährlich 5000 neue chemische Stoffe

Die Zeitschrift Medizinische Welt berichtete, daß jährlich etwa 5000 neue chemische Stoffe und Verbindungen auf den Markt kämen, über deren Gesundheitsri­siken so gut wie nichts bekannt ist. Mal wieder: Experimentierkaninchen Mensch. Die Produktion von lebensvernichtenden Giften galoppiert und das Bewußtsein über Gefahren kriecht im Schneckentempo hinterher.

Die Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie (DGUHT) be­richtete Ende 1994, wie bereits erwähnt, auf einer Expertentagung in Würzburg, dass jeder vierte Deutsche ein angegriffenes Immunsystem habe und unter Aller­gien leide. Die wachsende Zahl dieser Zivilisations-erkrankungen sei Ausdruck der steigenden Ansammlung von Schadstoffen im Körper. Immer mehr Menschen erkrankten am MCS-Syndrom (Multiple Chemical Sensitivity), einer Empfindlichkeit gegen Chemikalien. Eine Generation wird vergiftet. Jedes Jahr erkranken in unserem Land 2.000 Kinder an Krebs. In einigen Knetgummis für Kinder ist mehr giftiges Quecksilber als der Gesetzgeber im Klärschlamm erlaubt.

Alle paar Tage kommt ein Anruf, dass die Hausfrau mehrmals wöchentlich dutzende von toten Fliegen, Spinnen und Wespen von den Fensterbänken fegt und Pflanzen die Blätter hängen lassen, verendet in modernen Lebensräumen des 20. Jahrhunderts. Giftalarm in der guten Stube. Da laufen sogar erwachsene Menschen mit hochtoxischen Sprays hinter Mücken her. Da muss für zwei Kakerlaken der Kammerjäger eine ganze Wohnung auf Jahre vergiften. Denkt denn kein Mensch darüber nach, dass Stoffe, die Insekten killen, auch anderen Lebewesen, Menschen schaden, dass die Herstellung und Entsorgung dieser Stoffe ei­ne Umweltbelastung aller ersten Grades ist? Reicht es nicht, dass wir Tomaten essen, die keine Tomaten mehr sind, und aus Angst vor Chemie Äpfel schälen?

3. Fallbeispiele (weitere Fallbeispiele)

Fallbeispiel 1: Haarausfall

Ein 12jährigen Junge fielen innerhalb von zwei Wochen sämtliche Haare aus, sogar Augenbrauen und Wimpern. Er bekam zum Geburtstag ein neues Jugendzimmer aus formaldehydhaltigen Spanplatten: Betten, Regale, Schreibtisch, Schrank und Kommode. Danach begann das Drama, zuerst Augenjucken, dann Tränen und Reizung der Atemwege, ständiges Husten und Niesen, dann der Totalhaarsausfall. Der neunte Arzt hatte die richtige Idee und ordnete die baubiologische Untersuchung an. Die giftigen Möbel gingen nach meiner Messung zurück zum Händler. Die Symptome ver­schwanden innerhalb einer Woche, dem Jungen wuchsen in den Monaten danach alle Haare nach.

Fallbeispiel 2: Allergien

Ein Kind wurde nach Lackierarbeiten im Kinderzimmer zum Totalallergiker gegen die verschiedensten Stoffe. Der Auslöser war zwar nur Formaldehyd, die Wirkung aber machte ihn allergisch gegen viele andere chemische Stoffe, Metalle, Geschmacksverstärker und einige natürliche Reize wie Blütenpollen, Tierhaare, Schimmelpilze und Staub.

RADONGAS

Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas. Es dringt aus dem Erdreich in unsere Häuser ein oder entsteht im Haus durch radioaktive Baustoffe.

Radon und seine radioaktiven Zerfallsprodukte werden vom Menschen eingeatmet und verursachen Lungenkrebs. Radon ist färb-, geruch- und geschmacklos. Gelangt Radon bzw. dessen Zerfallsprodukte in die Atemluft, dann kann es sich in Bronchien und Lungen ablagern und von innen heraus strahlen. Es ist biologisch noch kritischer zu bewerten als Radioaktivität. Radon gilt in den USA als das gefährlichste Umweltgift überhaupt und es wird neben dem Rauchen als der wichtigste Verursacher von Lungenkrebs sowie anderer Atemwegskrebsarten (Bronchien) eingestuft.

In Deutschland gibt es bisher keine Grenzwerte für die Belastung von Radongas in Wohnungen (das soll sich allerdings ändern, siehe Aktuelle News), es existieren lediglich Empfehlungswerte.

Es gibt lokale Schwankungen der Radonbelastungen aus dem Erdreich. Sie liegen an den geologischen Gegebenheiten und hängen von Durchlässig-keit und Wassergehalt des Bodens ab. Verwerfungen und Risse geben das Gas frei, gefrorener Boden lässt kein Radon durch, feuchter Boden viel weniger als trockener, Regen und Schnee waschen es in der Luft aus. Radongasgegenden finden wir bei uns in Deutschland in den Mittelgebirgen des Schwarzwaldes, der Eifel, des Hunsrücks, in der Umgebung von Koblenz und im Fichtelgebirge. In den Stollen im österreichischen Bad Gastein, in der Umgebung des Kurortes und auf seinen Hochebenen habe ich die bisher höchsten Radongaskonzentrationen gemessen.

Das Edelgas sammelt sich unter dem Haus und dringt durch verschiedene Schwachstellen ein: Risse in Mauerwerk und Bodenplatte, Kabelkanäle und Rohrführungen, Lüftungsschächte. Vom Keller, wo die Konzentrationen am höchsten sind, geht der Weg über Treppenhäuser, Kamine und Zwischenböden in das Haus. Zusätzlich sammelt und verteilt sich Radon als Folge radioaktiv auffälliger Baustoffe. Atmungsinaktive Baustoffe, Kunststofftapeten, doppelte und dreifache Isolierverglasungen, übertriebene Dampfsperren und mangelhafte Lüftungsgewohnheiten halten das Gas in den eigenen vier Wänden fest. Im Winter gibt es bei geschlossenen Fenstern deutlich höhere Messwerte als im luftigeren Sommer.

Eingeatmetes Radon wird zum großen Teil wieder ausgeatmet, zum kleineren Teil verteilt es sich im Organismus. Fett und Knochenmark speichern Radon besonders gut. Man geht heute davon aus, dass es deshalb auch ein Auslöser für Leukämie ist. Der gefährliche Kreislauf geht weiter: Bei der Umwandlung des Edelgases Radon entstehen wiederum neue radioaktive Radonfolgepartikel, die nicht gasförmig sind. Diese Ministrahler mit Maxiwirkung lagern sich auf Fußböden und an Wänden, besonders wieder am Staub an. Der eingeatmete radioaktiv strahlende Staub, der sich in Atemwegen und Lungen anreichert, ist die größte von Radon ausgehende Krebsgefahr. Die krebsauslösenden Effekte von Radon und Rauchen verstärken sich gegenseitig. Verqualmte Luft zeigt viel mehr Radonfolgepartikel. Das Krebsrisiko Radon wird durch das Krebsrisiko Rauchen hundertfach gesteigert.

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