HAUS-KRANKHEITEN - ELEKTROSMOG
ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN (Hochfrequenz)

 Inhalt

1. Die Entstehung elektromagnetischer Wellen
2. Medizin und Wissenschaft
3. Fallbeispiele
4. Messung elektromagnetischer Wellen
5. Wie Sie sich schützen können

1. Die Entstehung elektromagnetischer Wellen

Hochfrequente elektromagnetische Wellen entstehen, wenn Sender senden und Funker funken. Sie werden drahtlos durch die Luft übertragen. Sie werden verursacht von Radio und Fernsehen, Radar und Militär, Satelliten und Richtfunk, Amateur- und Mobilfunk, D-Netz und E-Netz, Post und Telefon, schnurlosen Telefonen und Walkie-Talkies, Computern und Mikrowellenherden, Kinderspielzeug und Babyphonen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Hochfrequenz beginnt ab etwa 100.000 Schwingungen pro Sekunde, also ab der Frequenz von 100 Kilohertz (kHz) und geht höher über den Megahertzbereich (MHz, Millionen Schwingungen pro Sekunde) bis in den Gigahertzbereich (GHz, Milliarden Schwingungen pro Sekunde).

Hochfrequenz endet bei etwa 300 Gigahertz, den sogenannten Mikrowellen. Direkt danach folgen die elektromagnetischen Wellen von Infrarot, dem sichtbarem Licht und Ultraviolett, sowie der radioaktiven Strahlung. Elektromagnetische Wellen sind bekannt als Radio- und Fernseh-wellen, als Lang-, Mittel-, Kurz-, UKW- und Mikrowellen, als Meter-, Dezimeter-, Zentimeter- oder Millimeterwellen.

Die Stärke dieser hochfrequenten Wellen wird in verschiedenen Einheiten angegeben. Die Baubiologie bevorzugt folgende Maßeinheiten:

  • die hochfrequente Antennenspannung in Volt (V) bzw. der tausendste Teil Millivolt (mV),
  • die hochfrequente Strahlungsdichte in Watt pro Quadratmeter (W/m2) bzw. Nanowatt pro Quadratzentimeter (nW/cm2) oder
  • die elektrische Feldstärke in Volt pro Meter (V/m).

Antennenspannung, Strahlungsdichte oder Feldstärke nehmen zu oder ab mit der Intensität eines Senders, mit dem Abstand zur Strahlenquelle, mit Art, Aufbau und Ausrichtung der Sender, mit der baulichen und landschaftli­chen Gegebenheit, durch Reflexionen in der Umgebung, auch mit Wetter-einflüssen, der Luftfeuchte oder der Bewölkung bzw. Luftverschmutzung.

Körper oder Körperteile können sich im Einfluss von elektromagnetischen Wellen erwärmen, man spricht dann von thermischen Effekten (das beste Beispiel ist der Mikrowellenherd). Es gibt eine ganze Reihe weiterer nicht-thermischer Effekte durch z.B. Resonanzwirkungen, biologische Informations- und Kommunikationsstörungen, Nervenreizungen, Veränderung bei den Zell-, Mineralien- und Hormonabläufen etc, die zur Zeit intensiv erforscht werden. Zahlreiche Untersuchungen finden immer wieder neue nicht-thermische Effekte, also biologische Wirkungen ohne Wärmeentwicklung. Die Erkenntnisse über Schädigungen an Mensch und Natur nehmen zu. Wissenschaftliche Forschungen laufen international auf Hochtouren.

Elektromagnetische Wellen sind die Basis der Nachrichtentechnik und wurden im vorigen Jahrhundert von dem deutschen Physiker Heinrich Hertz entdeckt. Als Hertz 1894 starb, konnte er sich sicher nicht vorstellen, dass hundert Jahre danach allein in Deutschland 10.000 Rundfunk- und Fernsehsender, zigtausend Mobilfunk- und Richtfunksender aktiv sein würden. Dazu einige 100.000 private Sender und Funkdienste sowie einige Millionen Auto- und Mobilfunktelefone, Funkamateure und unzählige Alltagsgeräte. Nicht zu vergessen die Radartechnik im Straßen-, Flug- und Schiffsverkehr, Weltraumforschung, Wetterbeobachtung, Militär, Satelliten... Flächendeckende Versorgung nennen es fortschrittsbewusst die Verursacher, flächendeckende Verseuchung die zu Recht besorgten Kritiker. Es gibt keinen Quadratmeter mehr auf der Welt ohne mehr oder minder starken künstlichen „Wellensalat". Es ist nicht mehr möglich, einen völlig strahlenfreien Platz zu finden, es ist aber durchaus möglich, einen relativ strahlenarmen Ort zu schaffen.

Keiner bezweifelt mehr, dass elektromagnetische Wellen eine Gefährdung der Gesundheit sein können. Entscheidend dabei ist neben Feldstärke und Frequenz die Modulation. Modulation bedeutet: Aufbringen einer Information auf eine hochfrequente Welle. Die Information, die der Welle aufgeprägt wird, die Modulation, ist dabei niederfrequenter Art. Die alltägliche Hochfrequenzstrahlung ist offensichtlich weniger kritisch durch ihre Quantität, die Feldstärke, sondern mehr durch ihre Qualität, die Art der Modulation. Es sei denn, die Feldstärke nimmt übermäßig zu, so stark, dass schon eine Erwärmung des Körpers stattfindet, ein Effekt, der jedoch nur bei Strahlungsdichten auftritt, die im Alltag nicht zu erwarten sind. Es gibt hauptsächlich drei verschiedene Modulationsarten:

  • die Frequenzmodulation (FM), die z.B. beim UKW-Rundfunk zur Anwendung kommt;
  • die Amplitudenmodulation (AM), die z. B. bei Kurz-, Mittel- und Langwellensendern zu finden ist;
  • die Pulsmodulation (PM), die z.B. bei den Mobiltelefonen (D-, E- und DECT-Netz), Daten- und Richtfunk sowie Radaranlagen eingesetzt wird.

Nach allem, was man bis heute weiß, ist die Modulation der Frequenz biologisch relativ harmlos, die Modulation der Amplitude eher kritisch und der niederfrequente Puls die riskanteste aller Modulationsarten. Das bedeutet, dass der biologische Effekt bei einer schwachen, aber gepulsten Strahlung viel kritischer ausfallen kann als bei einer starken, aber nicht gepulsten Strahlung.

Die thermische Gefahr ist gut erforscht und in der Fachliteratur reichlich be­schrieben. Arbeiter an Radaranlagen holten sich Verbrennungen, und es gab schon Todesfälle. Offizielle Grenzwerte sind übrigens ausschließlich an diesem Konzept der Wärmeentwicklung orientiert. Der voreilige (und naive) Rückschluss vieler Wissenschaftler, Politiker, Industrievertreter: ohne Erwärmung kein Risiko. Die nicht-thermische Gefahr ist weniger erforscht, aber Wissenschaftler aller Länder tragen seit Jahren besorgniserregende Ergebnisse zusammen. Der bisherige Rückschluss: Ohne Erwärmung gibt's tausendundein Risiko, aber keinen Grenzwert.

Schon 1928 klagten Mitarbeiter einer amerikanischen Radiostation über Krankheiten, die mit Hochfrequenz einhergingen.

In den fünfziger Jahren gab es ähnliche Klagen beim neu entwickelten Radar.

Zwischen 1950 und 1970 wurden Mikrowellen als Auslöser von grauem Star entdeckt.

Ab 1950 gab es erste wissenschaftliche Hinweise auf Leukämie, Hirntumore, Krebshäufigkeit, Stresssymptome, Blutungsneigung.

Ab 1970 explodierten Forscherdrang und Forschungsresultate: Missbildungen, Mongolismus, verschiedene Stresssymptome, Hormonstörungen, Neuralgien, Ohrensausen, Aggression, Schlafstörungen, Magengeschwüre, Herzinfarkt, Denkblockaden, Hyper- und Hypotonie, Immunschädigungen, Hirntumore, Krebs etc.

Der wissenschaftliche Leiter des Hygiene-Institutes der Universität Heidel­berg, Dr. Andras Varga, hat Hühnereier mit Hochfrequenz bestrahlt. Ausnahmslos jeder Embryo war tot oder verkrüppelt. Das bei einer Strahlungsintensität, die 40 % unter den deutschen Grenzwerten lag. Die unbestrahlte Kontrollgruppe schlüpfte ausnahmslos und war gesund. Varga mahnt: „Die deutschen Grenzwerte sind zu hoch! Meine Forschungen deuten darauf hin, dass auch menschliche Embryos gefährdet sind. Wir müssen besonders an schwangere Frauen denken, die an strahlenden Geräten sitzen, wie z. B. Radaranlagen, Bildschirmen und Funktelefonen."

Der Hochfrequenzphysiker der Bundeswehruniversität Neubiberg, Prof. Dr.-Ing. Günter Käs, erforscht das Risiko elektromagnetischer Wellen seit Jahren: „Die Grenzwerte in Deutschland sind reichlich hoch. In Rußland werden Mikrowellen in der Medizin zu Therapiezwecken eingesetzt, die beim 10.000stel der Intensität deutscher Grenzwerte liegen." Käs auf einem Seminar: „Die DIN/VDE-Normen kann man vergessen. Kleine Intensitäten weit unterhalb der Grenzwerte können nicht-thermische Wirkungen hervorrufen, sogenannte informative Wirkungen. Das biologische Risiko steht und fällt mit der Intensität, der Frequenz und der Modulation, auch mit der individuellen biologischen Konstitution. Die pulsmodulierten Strahlen sind besonders riskant, das wird seit inzwischen 30 Jahren immer wieder berichtet."

Mobiles Telefonieren

Mobiles Telefonieren ist „in". Gepulste Mobilfunknetze sind auf dem Vormarsch. D- und E-Netz-Betreiber installieren ihre Sendemasten zigtausendfach. Weitere Netze und Sender sollen noch hinzu kommen. Ein Milliarden-Markt floriert. Deutschland ist das erste D- oder E-Netz-Land. In den USA denkt man gerade erst über eine eventuelle Installation nach, zeigt sich in Anbetracht der biologischen Risiken vorsichtig. Die neuen D- und E-Netze sind, im Gegensatz zu den älteren B- und C-Netzen, pulsmodulierte digitale Netze. Wir haben es also mit einer hochfrequenten Grundwelle und einem niederfrequenten Puls zu tun. Die Grundfrequenz der D-Netze liegt bei 890 bis 960 Megahertz (MHz), der Puls bei 217 Hz. Die Grundfrequenz der E-Netze liegt bei 1,8 bis 1,9 Gigahertz (GHz), also auch im typischen Mikrowellenbereich, und ist ebenfalls, wie die D-Netze, nie­derfrequent gepulst.

Dieser niederfrequente und kontinuierlich periodische Puls ist das offen­sichtliche Problem. Die hochfrequente Grundwelle ist nicht der Stein des An­stoßes, es ist dieser Takt, dieses permanente und rhythmische An und Aus der Strahlung. Zum leichteren Verständnis ein symbolischer Vergleich: Eine 100-Watt-Lampe beleuchtet einen Raum. Es gibt kein Problem, das Licht ist angenehm und erwünscht. Jetzt wird dies Licht gepulst, das heißt ein paar Mal pro Sekunde rhythmisch an- und ausgeschaltet, hell - dunkel, hell - dunkel, wie ein Stroboskopblitz in der Disco. Die 100 Watt sind geblieben, die Wellenlänge, das Farbspektrum des Lichtes, es hat sich nichts geändert, bis auf diesen Puls. Nur durch diesen Puls entsteht ein völlig anderer Effekt, eine ganz andere biologische Wirkung. Aus angenehm wird jetzt unangenehm, aus erwünscht unerwünscht, aus Entspannung Verspannung. Technisch und biologisch darf gepulst oder ungepulst nicht in einen Topf geworfen werden. Licht ist nicht gleich Licht und Feld nicht gleich Feld, D-Netz nicht C-Netz und Radar nicht Radio, auch wenn es die Mobilfunkbetreiber gern so hätten.

2. Medizin und Wissenschaft

EEG-Effekte

Dr. Lebrecht von Klitzing war Medizinphysiker der Uni Lübeck. Der Wissenschaftler hat herausgefunden, dass das gepulste Strahlen, wie sie beim D- und E-Netz vorliegen, Veränderungen der Hirnströme verursachen. Hirnstrommessungen mit dem EEG zeigten im Einfluss von gepulsten Strahlen außergewöhnliche Peaks, die es in dieser Form bisher nicht gab. Die EEG-Effekte wurden im Labor mit Feldstärken ausgelöst, die im Alltag in der Nachbarschaft von D- und E-Netz-Sendern, den sogenannten Fest- oder Basisstationen, zu messen sind. Die Feldstärken an der Antenne eines Handys, in direkter Kopfnähe gemessen, sind noch viel höher. Eine zweite erstaunliche Neuigkeit kommt hinzu: Die Peaks im EEG bleiben lange Zeit nachweisbar, viele Stunden, sogar einige Tage, auch wenn der elektromagnetische Reiz lange ausgeschaltet ist. Das ist eine lange Reaktion auf einen kurzen Reiz.

Dr. von Klitzing: „Wenn ein biologisches System durch künstliche Signale be­einflusst wird, dann ist das immer negativ. Zellen sind in ständiger Kommunikation miteinander, tauschen nonstop lebenswichtige Informationen aus. Das erledigen unsere Zellen mit elektromagnetischen Signalen und über lonenaustausch an der Zellmembran. Ionen werden aber in unseren Körpern gepulst durch lonenkanäle weitergeleitet und zwar mit niederfrequenten Pulsfrequenzen bis zu etwa 400 Hertz. Für diese Entdeckung wurde der Nobelpreis vergeben. Es deutet alles darauf hin, dass technische gepulste Strahlen, die von außen auf uns einwirken, jene biologischen Abläufe unerwünscht verändern. Es treten zweifellos biologische Effekte auf, und es steht fest, dass gepulste Mikrowellen mit geringen Leistungen das menschliche EEG verändern."

Interessant auch die Erkenntnis des Wissenschaftlers: „Das EEG reagiert immer nur auf konstante, also streng periodische Pulse, auf veränderte nichtperiodische reagiert es nicht." Das heißt, dass der bedenkliche biologische Effekt nur dann eintritt, wenn immer die gleiche Pulsfrequenz vorliegt und nicht, wenn die Pulzfrequenz verändert wird, einmal etwas langsamer und dann etwas schneller. Vom Stroboskopblitz in der Disco ist es bekannt, daß eine konstante Blitzfrequenz das Kollabieren der Gäste auslösen kann, sogar einen epileptischen Anfall. Fährt man mit der Blitzfrequenz auf und ab, mal 5 Hz, mal 8, mal 12 etc., dann passiert das nicht.

Forschungsergebnisse

Zu Hause schnurlos telefonieren mit DECT: pausenlos gepulst

Die kleinen Brüder der Mobilfunktelefone nennt man schnurlose Telefone. Man findet sie in Millionen Haushalten. Die Fest- bzw. Basisstation befindet sich in den eigenen vier Wänden, im Wohnzimmerregal, auf dem Schreibtisch im Arbeitszimmer, auf dem Nachtisch etc., zumeist im Ladeteil integriert, welches Sie in die Steckdose stecken. Schnurlose Telefone sind in Relation zu den „großen Brüdern", den Funktelefonen der D- und E-Netze, leistungsschwächer. Dennoch gehen ihre Funkwellen durch dicke Wände und schaffen bis zweihundert Meter Reichweite.

Bei den schnurlosen Telefonen gab es jahrelang keine Probleme: die Strah­lung war der Leistung entsprechend relativ gering, es wurde analog gesendet und nicht gepulst, und es wurde nur dann gesendet, wenn man wirklich telefoniert hat. Lag der Hörer im Ladeteil, in der kleinen Basis-station, dann gab es erwartungsgemäß keine Strahlung. Seit wenigen Jahren gibt es hier Probleme. Denn die Schnurlosen werden jetzt, wie die Mobilfunk D- und E-Netze, als digitale Systeme mit periodisch gepulster Technik angeboten. Damit nicht genug, die unscheinbare Basisstation dieser neuen Schnurlos-Generation sendet immer, strahlt also nonstop, auch wenn gar nicht telefoniert wird. DECT heißt der neue Standard. Wenn Sie solch einen Schnurlos-Dauerbrenner bei sich zu Hause stehen haben, dann brauchen Sie sich um den D- oder E-Netz-Sendemast auf der anderen Straßenseite nicht mehr zu sorgen, Ihr Kleiner zu Hause kann's noch stärker, die Nähe macht das Problem.

Einfluss auf das Biosystem des Menschen

Wir und die Ärzte, mit denen wir zusammenarbeiten, erleben in den letzten Jahren zunehmend, dass Menschen auf die gepulste Strahlung solcher Telefone reagieren. Die Klagen werden lauter, dass körperliche und seelische Symptome wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Ohrensausen, Schlafprobleme, Konzentrations- und Sehstörungen, Allergien, Gereiztheit, Nervosität, Ängste oder allgemeines Unwohlsein auftraten, kurz nachdem man in der Nähe Mobilfunksender installierte oder DECT- Haustelefone Einzug hielten. Die Erfolge nach Abschirmung von mobilfunkbestrahlten Räumen, nach Verlegung von Bettplätzen oder Entfernung der Verursacher sind deutlich.

3. Fallbeispiele (weitere Fallbeispiele)

Herzrasen, Bluthochdruck

Auch der 38jährige Notar konnte kaum noch schlafen, klagte über Kopf-schmerzen und andere diffuse Beschwerden. „Ich hatte das Gefühl, ich werde ganz plötzlich ganz alt, bekam erstmals leichten Bluthochdruck, wurde immer vergesslicher, zunehmend nervöser, hatte Herzrasen. Die Blutdruckwerte lagen im Mittel bei 150 zu 110, obwohl ich zu niedrigem Blutdruck neige." Er bekam Betablocker. Bei der baubiologischen Untersuchung fielen die DECT-Signale aus der Wohnung des Nachbarn auf. Der kaufte einsichtig ein anderes Schnurloses nach CTl-Plus-Standard. Der Notar: „Das war verblüffend, mein Befinden hellte in wenigen Tagen auf, nach nur einer Woche habe ich die Betablocker abgesetzt. Warum wird man nicht besser informiert? Wer weiß schon, dass hier ein Gerät ständig sendet? Die meisten wollen ein Schnurloses, um nicht ständig übers Kabel zu stolpern, nicht um acht Hörer anschließen zu können. Dafür braucht man keinen Dauersender. Ich glaube, wenn es die Leute wüssten, wären sie viel vorsichtiger.

Asthma

Die Sendeanlagen sind auf dem Flachdach und an den Außenmauern der Hausmeisterwohnung montiert, nur drei (!) Meter von der Terrasse und vom Schlafraum entfernt. Die ganze Familie klagte über Gesundheitsbe-schwerden, die alle erstmals ab August 1997 auftraten, kurz nach der Installation der E-Plus-Mobilfunksender.

Der einst vitale Hausmeister bekam jetzt starke Asthmaanfälle (die mehrmals vom Notarzt behandelt werden mussten), beklagte zunehmende Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Nervenstörungen, Zerschlagenheit, Ohrgeräusche und Schlafstörungen. Er konnte nachts keine drei Stunden mehr schlafen. Seine Frau bekam Kopfschmerzen und Schwindel, fühlte sich zunehmend schlapp und unkonzentriert und stellte bei sich Seh- und Schlafstörungen fest. Deren achtjähriger Sohn schlief ebenfalls schlecht, schlafwandel­te jede Nacht mehrfach durch die Wohnung und hatte erstmals starke Kopfschmerzen. Gegen seinen schlechten Schlaf und die Kopfschmerzen verordnete man dem Kind Schlaf- und Schmerztabletten. Dazu wurde seine Neurodermitis schlimmer als je zuvor, er klagte auch über Sehstörungen. Alle drei bemerkten, dass sie aggressiver und nervöser wurden. Ungewohnte Verhaltensauffälligkeiten zeigte auch deren Hund: einst vital, schlief er nur noch.

Waren Familie und Hund nur ein oder zwei Tage woanders, bei Freunden oder bei Verwandten, dann verschwanden die Symptome. Nach der Rückkehr stellten sie sich sofort wieder ein. Auch der Schwiegervater kam nicht mehr gern zu Besuch, denn sein Hörgerät brummte und piepte in der Wohnung, eine normale Unterhaltung war unmöglich.

Der Gesundheitszustand der ganzen Familie verschlechterte sich rapide. Es mussten immer stärkere Medikamente gegeben werden. Der Hausarzt schrieb ein Attest an die Stadtverwaltung: "Meine Patienten können aus ge­sundheitlichen Gründen nicht mehr in der Wohnung leben. Es besteht absolute Gesundheitsgefahr. Der Zustand meiner Patienten ist äußerst kritisch. Es ist davon auszugehen, dass das mit der im August aufgebauten Funkanlage zusammenhängt."

Innerhalb von wenigen Wochen verschlechterten sich die Laborwerte des Blutes bei Mutter, Vater und Kind. Verschiedene medizinische Ergebnisse waren bedenklich aus dem Lot, die Blutsenkungen erhöht. Beim Vierbeiner wurden ebenfalls Blutuntersuchungen gemacht, auch hier gab es ähnliche Auffälligkeiten wie bei der Familie: Erythrozyten, Thrombozyten, Haemoglobin, Haematokrit, MCV und MCH massiv verändert. Der Tierarzt befürchtete Thrombopenie und äußerte einen Verdacht auf Leukämie.

4. Messung elektromagnetischer Wellen

Die Maßeinheit der hochfrequenten Antennenspannung ist, wie schon er­wähnt, Volt (V) bzw. der tausendste Teil Millivolt (mV). Die Maßeinheit der Strahlungsdichte ist Watt pro Quadratmeter (W/m2), bzw. Nanowatt pro Qua­dratzentimeter (nW/cm2). Die Maßeinheit der elektrischen Feldstärke ist Volt pro Meter (V/m), der magnetischen Feldstärke Ampere pro Meter (A/m). Die Umrechnung von Antennenspannung auf Strahlungsdichte oder Feldstärke ist antennenspezifisch, entsprechende Umrechnungstabellen sollten den Messantennen beiliegen.

Baubiologische Richtwerte für ungepulste hochfrequente Strahlung, bezogen auf Schlafbereiche:

Messungen der hochfrequenten elektrischen Feldstärke in V/m:

  • 0,1 V/m dürfte noch unriskant sein
  • 0,1-0,5 V/m sind schwache
  • 0,5-2 V/m starke und
  • über 2 V/m extreme Anomalien.

Messungen der hochfrequenten Strahlungsdichte in nW/cm2:

  • 2 nW/cm2 dürfte noch unriskant sein
  • 2-50 nW/cm2 sind schwache
  • 50-1000 nW/cm2 starke und
  • über 1000 nW/cm2 extreme Anomalien.

Periodisch gepulste Strahlung wird nach baubiologischen Maßstäben viel kritischer bewertet. Grobe Faustregel für die D- und E-Mobilfunknetze und die schnurlosen DECT-Telefone: 1/10 der o.g. Werte für die elektrische Feldstärke, das entspricht 1/100 der Werte für die Strahlungsdichte.

Eine Orientierung an den Maßstäben der Natur ist kaum noch möglich. Wir müssen bei HF-Messungen unausweichliche technische Gegebenheiten zur Bewertungsbasis machen und die zivilisierte Hintergrundstrahlung mit einbezie­hen. Die natürliche (ungepulste!) Hochfrequenzstrahlung dürfte weit unter 0,001 n W/ cm2 liegen.

In Deutschland liegen die DIN/VDE-Grenzwerte, je nach Frequenz, zwischen 1000 (Megahertzbereich) und 5000 u W/cm2 (Gigahertzbereich) für beruflich Dauerexponierte. Bei Kurzzeiteinflüssen sind höhere Werte zulässig. Für die Allgemeinbevölkerung gilt nach DIN/VDE:

  • 200 u W/cm2 bis 300 MHz (also z.B. Radio, Fernsehen),
  • 230 u W/cm2 für das C-Netz im 460-MHz-Bereich
  • 450 u W/cm2 für das D-Netz im 900-MHz- Bereich und
  • 1000 u W/cm2 für die Mikrowellen bis 300 GHz.

Die amerikanische IRPA bietet die gleichen Zahlen an. Alle Werte beziehen sich auf thermische Effekte und ungepulste Strahlung.

Die aktuelle Elektrosmogverordnung fordert

  • 27,5 V/m von 10 bis 400 MHz
  • 61,0 V/m von 400 MHz bis 2 GHz
  • 61,0 V/m von 2 bis 300 GHz
  • In gut durchblutetem Gewebe erhöht sich die Körpertemperatur um 1 bis 2 Grad bei 10000 mW/cm2, bei schlecht durchblutetem Gewebe viel eher.
  • Unsere Augen sind schlecht durchblutet, deshalb ist hier mit Schädigungen schon ab 50 u W/ cm2 zu rechnen.
  • Im Tierversuch stieg die Körpertemperatur bei Mikrowelleneinfluss von 100 u W/cm2 um 6 Grad innerhalb weniger Minuten.
  • Neurologische Störungen sind ab 1u W/cm2 nachweisbar
  • EEG-Veränderungen ab 0,1 p W/cm2
  • Bei 1.000 u W/ cm2 gibt es gesteigerte Enzymaktivitäten, Veränderungen des Kalziumionen-Transportes in der Zelle und die Hemmung der T-Lymphozyten.
  • Ab ca. 2.500 u W/ cm2 setzt der Mensch seine Thermoregulation ein
  • 200.000 p W/cm2 sind tödlich.

Sanierung

Es gibt viele Möglichkeiten, die Risiken hochfrequenter elektromagnetischer Wellen zu reduzieren, z.B. Abschirmung von Fenstern und Flächen, Schlaf­platzwechsel in ungestörtere Zonen, Entfernung von Geräten etc. Hier ist jedoch für gezielte Sanierungsvorschläge die genaue Kenntnis der individuellen Situation vor Ort wichtig. Sachverständige Hochfrequenz-messungen von Feldstärke, Frequenz und Modulation sind dabei die Grundlage. Pauschale Empfehlungen sind kaum möglich. Eine eventuelle Gefahr durch die HF-Strahlung ist für den Laien uneinschätzbar.

Gibt es bedenkliche Einstrahlungen von außen, was nicht die Regel ist, dann helfen gezielte Abschirmmaßnahmen. Es gibt hochfrequenz-reduzierende Stoffe, Vliese, Folien, Fasern, Netze, Gitter, Rollos, Vorhänge. Einige Abschirmstoffe reduzieren bestimmte Frequenzen, ziehen dafür andere an. Andere schirmen auf den ersten Zentimetern prima ab, aber auch nur da; in einem Meter Abstand ist wieder alles beim alten. Folien, die zur Fensterabschirmung angeboten werden, reflektieren nicht nur die von außen kommenden Strahlen, was wünschenswert ist, sondern auch die im Innern eines Raumes, was es zu vermeiden gilt. Das alles muss vor Ort zuverlässig überprüft werden, um Nebenwirkungen und ungün­stige Reflexionen zu vermeiden. Oft hilft Ausweichen. Ein Meter Bettverstellung kann reichen, um von 100 % Strahlung auf 5 % zu kommen, je nachdem, wie Hochfrequenz in den Raum eintritt und von Gegenständen aufgenommen oder reflektiert wird. Spiegelnde Flächen sind ungünstig, da sich Hochfrequenz ablenken, reflektieren, also „spiegeln" lässt

5.  Wie Sie sich schützen können

  • Telefonieren Sie möglichst wenig mit Handys, und wenn, dann mit möglichst viel Abstand zur Sendeantenne. Dafür gibt's kleine externe Antennen mit Kabelverbindung. Montieren Sie beim Autotelefon die Außenantennen auf das Au­todach, denn das Stahlblech schirmt nach innen gut ab, Glas nicht. Telefonieren Sie im Auto nie mit im Hörer integrierter Antenne, das ist das größte Risiko, weil die Antenne jetzt zentimeternah neben Ihrem Kopf ist und das Handy seine Feldstärke der Situation anpasst und Ihr Auto dank Stahlblech diesmal nach außen gut abschirmt. Deshalb muss sich das Handy maximal anstrengen, um die nächste Feststation zu erreichen, was eine maximale Strahlenbelastung zur Folge hat.
  • Genießen Sie Musik unter dem Kopfhörer nicht drahtlos. Es gibt Kopfhörer, die von der Stereoanlage aus über Hochfrequenz gesteuert werden und am Kopf entsprechend feldstark sind.
  • Überwachen Sie die Schlafplätze Ihrer Kinder nicht mit mobilen Babysittern, den sogenannten Babyphonen, die über Funk ar­beiten.
  • Lassen Sie Ihre Kinder nicht mit Walkie-Talkies und Handfunkgeräten spielen. Durch die Nähe der Antenne zum Kopf entstehen Strahlenintensitäten, die teilweise sogar über den deutschen Grenzwerten liegen.
  • Ein Mikrowellenherd gehört nicht in eine biologische Küche. Selbst ein Kundenberater des RWE in Essen sagte am Telefon: „So ein Ding kommt mir nicht ins Haus."
  • Abstand zu Funktürmen ist wichtig. Es gibt große Unterschiede von Sender zu Sender, je nachdem wie stark und in welche Richtung dieser seine Energie abstrahlt und wie er von der Umgebung reflektiert wird. Deshalb ist stets vor Ort zu überprüfen, ob eine überdurchschnittliche Feldstärke vorliegt. Einige Richtfunksender schlagen bei Messungen auch in relativer Nähe kaum zu Buche, andere Fernseh- oder Radiosender (besonders die Mittelwellensender) noch in großen Entfernungen. Manch ein D-Netz-Sender macht in 50 Metern Entfer­nung weniger als ein anderer in 200 Metern, es kommt auf die Situation an.

Wenden Sie sich an sachverständige Geobiologen, die nach dem aktuellen „Standard der geobiologischen Messtechnik" arbeiten.