STALL-KRANKHEITEN
ELEKTROSMOG

Der Begriff „Smog“ wird heute allgemein für die Verschmutzung unserer lebensnotwenigen Luft mit Schadstoffen gebraucht.

Der dem Begriff Smog vorausgesetzte Zusatz „Elektro“ verweist darauf, dass es hier um „Luftverschmutzungen“ durch physikalische Felder und Wellen geht, die von künstlichen Quellen, wie elektrische Anlagen unterschiedlichster Art, an die Umwelt abgegeben werden. Bei Elektrosmog handelt es sich also um künstliche Störzonen.

2. Die Geschichte des ElektroSmog(ab 1950)

Elektrosmog ist ein Problem unserer Neuzeit, das mit zunehmender Elektrifizierung unserer Umwelt immer größere Ausmaße angenommen hat.

Seit Jahrtausenden bis zu Beginn der Elektrifizierung im 19. Jahrhundert gab es auf der Erde nur ein elektrisches und magnetisches Gleichfeld von relativ konstanter Größenordnung. Vor dem Hintergrund dieser Felder entwickelte sich das Leben. Elektrische und magnetisches Wechselfelder sowie elektromagnetische Wellen waren, sieht man von bestimmten Wetterphänomenen mit sehr kleinen Feldstärken einmal ab, in unserer Umwelt so gut wie nicht vorhanden. Die heute gemessenen Größenordnungen waren damals völlig unbekannt. Hier hat also, in für die Evolution des Lebens extrem kurzer Zeit, eine revolutionäre Umwälzung stattgefunden, deren Konsequenzen bis heute niemand verbindlich abschätzen kann.

Es wird immer wieder behauptet, dass es Elektrosmog schon immer gegeben habe. Diese Aussage, die ein Gefühl vermeintlicher Sicherheit erzeugt, ist so nicht zutreffend. Dazu kommt noch, dass die bekannten biologischen Wirkungen von Gleichfeldern auf der einen und Wechsel-feldern sowie elektromagnetische Wellen auf der anderen Seite sehr unterschiedlich sind.

Der zeitliche Abriss der ElektroSmog Geschichte:             

Jahr Art des Elektrosmogs
1900 Natürliche Strahlung, Elektromagnetische Strahlungsfeld der Erde
1950 Verstärkter Einsatz von Elektrizität: Strom in Haushalt und Gewerbe
1980

Erster nennenswerter Ausbau von Mobilfunknetzen (C-Netz), verstärkte Satellitenstrahlung

1990 Ausbau der ersten digital gepulsten Mobilfunknetze (D-Netz), Weiterer Ausbau der Satellittennetze und erste erdgebundene Funknetze
1995 Weiterer Ausbau der digital gepulsten Mobilfunknetze (E-Netz), Einführung von Schnurlostelefonen nach DECT Technik
2000 50 Millionen Handybenutzer in Deutschland
2003 Einführung von UMTS mit weiteren 60.000 Mobilfunksendern

3. Beschreibung der künstlichen Störzonen

3.1. Elektrische Wechselfelder

Elektrische Wechselfelder entstehen durch elektrische Wechselspannungen in Installationen, Kabeln, Geräten, Beleuchtungskörper, Steck- und Verteilerdosen mit Netzanschluß, auch wenn kein Strom fließt, das heißt, wenn keine Stromverbraucher eingeschaltet sind.

Die Feldstärke der elektrischen Wechselfelder wird in Volt pro Meter (V/m) angegeben. Die Feldstärke nimmt zu oder ab mit der Höhe der Spannung, der Beschaffenheit der Umgebung, der Leitfähigkeit von Baumasse und Luft, der Anordnung von Kabeln und Geräten zueinander, der technischen Qualität, der Qualität der Erdung, der Tatsache, ob und wie gut Kabel oder Geräte abgeschirmt bzw. isoliert sind und durch ausreichenden Abstand. Jedes Feld nimmt zu mit der Nähe zum Feldverursacher und nimmt ab mit größer werdendem Abstand.

Das Pferd nimmt die elektrischen Wechselfelder seiner nahen Umgebung wie jedes andere Tier wie eine Antenne auf und steht deshalb „unter Spannung". Die elektrischen Wechselfelder bewirken - soweit bisher bekannt - in Körpern künstliche Wirbelströme, Stromflüsse und Ladungsumkehrungen.

Normalerweise verhält sich eine Elektroinstallation mit ihren physikalisch zwangsläufig vorhandenen Feldern in ihrer Strahlungsausdehnung recht harmlos. Normalerweise heißt, dass die Installation qualitativ hochwertig ist, technisch und handwerklich sauber verlegt und vorschriftsmäßig geerdet, keine brüchigen Kabel, keine Defekte, keine Überelektrifizierungen vorhanden sind. Zusätzlich günstig ist die Verlegung in leitfähiger Umgebung mit ausreichendem Erdkontakt. Jetzt sind die kritischen Feldstärken nur wenige Zentimeter groß und eine Ankopplung des Körpers an diese Felder ist bei entsprechendem Abstand wenig wahrscheinlich. Bei einer abgeschirmten Installation gibt es keine Felder.

Antenne Pferd: Wechselwirkungen mit dem Pferd

So kommt das Pferd immer wieder in Kontakt mit den elektrischen Wechselfeldern seiner Umgebung, ohne es direkt zu spüren. Sein Körper nimmt die Felder wie eine Antenne auf, er baut ein elektrisches Körper-potential auf, er steht „unter Spannung". Das bedeutet Stress! Die kostbaren Widerstandskräfte verschleißen sich. Der körpereigenen Abwehr werden Höchstleistungen abverlangt. Das Immunsystem ist in Aufruhr.!

Einfluss auf das Biosystem des Pferdes

Den Wechselfeldern wird besondere biologische Bedenklichkeit zugeordnet. Denn hier gibt es eine Frequenz, die besonders empfindlich in biologische Abläufe eingreifen soll: die überall vorhandene 50-Hertz-Frequenz unserer Stromversorgung.

Die Bundesbahn fährt mit der Frequenz von 16,7 Hz. Einige Geräte, wie z.B. Leuchtstoffröhren oder Niedervoltlampen mit elektronischen Vorschaltgeräten, arbeiten mit 30.000 bis 60.000 Hz. Neben der üblichen 50-Hz-Frequenz muss also auch mit davon abweichenden höheren und niedrigeren Frequenzen oder mit verschiedenen Frequenzen gleichzeitig gerechnet werden.

Wissenschaftler fanden, dass gerade diese niedrigen Frequenzen der Stromversorgungen den körpereigenen bioelektrischen Funktionen ähnlich sind und somit besonders störend wirken. Jedes Feld löst nicht nur durch seine Feldstärke, sondern auch durch seine Frequenz spezifische biologische Reaktionen aus. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Effekt mit der Höhe der Feldstärke und der Höhe der Frequenz zunimmt. Jeder Körper, jedes Organ, jeder Muskel und jeder Nerv ist eine spezifische Antenne und reagiert spezifisch auf elektromagnetische Reize.

So informieren die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke Essen in einer 1984 veröffentlichten RWE-Arbeitsinformation: „Ein Neurit nimmt eine elektrische Reizung bei Spannungen oberhalb von 15-20 Millivolt wahr". Weiter heißt es: „Bei Wechselspannungen hängt die Empfindlichkeit von der Frequenz ab. Die größte Empfindlichkeit der Nerven lässt sich bei ungefähr 50 Hertz feststellen." Und: „Die Störung elektrischer Lebensvorgänge durch äußere technische Anwendungsformen ist prinzipiell möglich." Wenn laut RWE Nerven auf die 50-Hertz-Frequenz empfindlich reagieren und Wechselspannungspotentiale von 15-20 Millivolt zu Nervenreizungen führen, dann kommt eine wichtige Fragen auf.

Was passiert im Pferd, wenn ich an seinem Körper elektrische Potentiale messe, die tausende Millivolt betragen? In jedem Organismus laufen sekündlich milliardenfache elektrische Funktionen ab. Zellen haben ein messbares elektrisches Potential. Durch Nervenleitbahnen fließen winzige Ströme. Der Zeitpunkt des Todes ist in der Medizin als das Ausbleiben elektrischer Energie im Gehirn definiert. Das EKG misst die elektrischen Abläufe des Herzens im Millivoltbereich, das EEG die des Gehirns im Mikrovoltbereich.!Ein Herzschrittmacher beim Menschen erzwingt mit kleinsten Spannungen und Strömen (wenige Millivolt bzw. Mikroampere) den biologischen Effekt einer Herzmuskelkontraktion. Ohne elektrische Spannung gibt es kein Leben. Jede einzelne der zigmilliarden Zellen erledigt mehr als 100.000 biophysikalische Funktionen pro Sekunde. Die Nervenzellen des Gehirns stellen sekündlich eine Billiarde elektrischer Verbindungen her. Da kommt kein Computer mehr mit.

3.2. Magnetische Wechselfelder

Magnetische Wechselfelder entstehen durch fließenden elektrischen Wechselstrom in Installationen, Leitungen, Geräten, Transformatoren, Motoren, Maschinen, Beleuchtung, Spulen etc., immer dann, wenn Verbraucher eingeschaltet sind.

Die Feldstärke der magnetischen Wechselfelder wird in Ampere pro Meter (A/m) angegeben oder auch in Tesla (T), der Maßeinheit für die magnetische Flussdichte (Induktion). Die Feldstärke nimmt zu oder ab mit der Höhe der Stromstärke, aber besonders auch mit dem Abstand der hin- und rückführenden Leiter und deren Anordnung zueinander, mit Art und Aufbau von Kabeln und Geräten, mit der Qualität von Abschirmmaßnahmen und durch die Art der Netzführung.

Heute gibt es allein bei uns in Deutschland über 30.000 Kilometer Hoch­spannungsleitungen, dazu 12.000 Kilometer Bahnstromtrassen. Von den vielen Millionen Kilometern Frei- und Erdleitungen in Straßen und Stromkabeln in den Ställen ganz zu schweigen. Ein fast flächendeckendes Spinnennetz. Wenn sich Körper in magnetischen Wechselfeldern aufhalten, dann werden sie von diesen ungehindert durchströmt, sie stehen „unter Strom". Magnetische Wechselfelder induzieren im Körper Spannungen und Wirbelströme sowie viele andere bewiesene, diskutierte oder noch umstrittene biologische Effekte.

Man findet immer wieder in Stallungen und Boxen metergroße magnetische Wechselfelder. Warum? Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: 

Technische Defekte oder handwerkliche Fehler. Haben sich im Laufe der Zeit technische Defekte in der Installation eingeschlichen oder gibt es handwerkliche Fehler, dann können die Felder uneinschätzbar werden.

Starke Ströme. Geht es nicht um den typischen Hausstrom, sondern um Starkstrom, dann ist mit entsprechend stärkeren Feldern zu rechnen. In den modernen und überall anzutreffenden Niedervoltanlagen, -Neonröhren und -geräten fließen ebenfalls viel stärkere Ströme, sie bewirken deshalb viel stärkere Felder.

Trafos, Spulen, Vorschaltgeräte. Muss der Strom durch tausendundeine Spulenwindung, z. B. durch Transformatoren, Motoren, Drosseln, Netzteile etc. hindurch, dann ist fast immer ein viel stärkeres Feld im Spiel. Viele Geräte haben unsichtbar eingebaute Trafos oder Spulen und machen im Umfeld von 1-2 Metern erstaunliche Felder.

Hochspannungsleitungen, Trafohäuser. Kritisch - weil kaum oder womöglich gar nicht sanierbar - ist es, wenn die magnetischen Wechselfelder die Stallungen von draußen erreichen. Hochspannungs- und Niederspannungsl-eitungen, als Erdkabel im Boden verbuddelt oder an überirdischen Masten, aber auch große Trafostationen in der Nähe durchdringen in ungünstigen Fällen mit ihren Feldern massive Baumasse und Körper ungehindert.

Bahnstrom. Der Bahnstrom mit seiner typischen 16,7Hertz-Frequenz ist ein großer und flächendeckender Feldverursacher. Die Oberleitung bringt den Strom, die Schiene sollte ihn zurückführen. Die Stromstärke ist hoch, weil jeder Zug viel Strom braucht, und der Abstand von Hin- (Oberleitung) und Rückleiter (Schiene) ist groß. Beides zusammen zieht starke Felder nach sich. Dazu kommt, dass die Bahntrasse geerdet wird und Ströme in den Boden abfließen. Über feuchtem Erdboden oder sanitären Rohren und Erdleitungen wird der Bahnstrom in alle Gebiete verschleppt und kann unter ungünstigen Bedingungen einige hundert Meter von der Bahnstrecke entfernt gemessen werden. Würde die Bundesbahn ihre Schienen besser zum Boden hin isolieren, dann wäre der Rückstrom gezwungen, in den Schienen abzufließen, und in einigen tausend Stallungen gäbe es viel weniger bahnstromtypischen Elektrosmog. 

Einfluss auf das Biosystem des Tieres

In Bezug auf Hochspannungsleitungen ist die biologische Wirkung magne-tischer Wechselfelder durch Wissenschaftler vieler Länder erforscht und veröffentlicht worden. Einige Arbeiten mit besorgniserregenden Resultaten wurden in den USA von den Elektrizitätswerken in Auftrag gegeben. Es ist in Anbetracht der alarmierenden Resultate, die von Problemen durch die Felder berichten, hoch anzurechnen, dass sie gegen die eigenen Interessen veröffentlicht wurden.

Zahlreiche Forschungen beschreiben die Zusammenhänge mit vielen Krank­heiten, speziell aber mit degenerativen Prozessen und Krebs. Die Krebsstatistik in Stallungen an Hochspannungsleitungen ist signifikant erhöht. Wirkungen auf Hormonabläufe sind bekannt. Forscher fanden Erhöhungen des Hämatokritwertes und Partialdruckes des Blutes, vegetative Dystönien und andere Stresserscheinungen, Verhaltensstörungen und Reaktionsverzögerung, Immunschwächen und Veränderungen der Pulsfrequenz, Allergien, Herz- und Kreislaufstörungen, und Krämpfe.

Es gibt viele Geräte, die vergleichbare Feldstärken wie die unter großen Hochspannungsleitungen verursachen. Der Körper muss nur nah genug damit in Kontakt kommen. Die Nähe macht's! Die Nähe z.B. zu Sicherungskästen, elektrischen Anlagen, Leuchtstoffröhren (auch ,,Bio"-Röhren), Boilern, Kleintrafos und Vorschaltgeräten, Ladegeräten, Energiesparlampen, Niedervoltanlagen etc.. Bei vielen Elektrogeräten wird selbst dann ein Magnetfeld erzeugt, wenn sie ausgeschaltet sind, denn der Trafo ist nach wie vor am Netz. Unnötige Felder eine ganze Nacht lang, nur weil die Industrie den Schalter an die falsche Stelle setzt; kleine Ursachen mit großen Wirkungen.

Studien und Forschung (Strom im Stall)

Zwei Physiker und ein Neurologe der Technischen Hochschule Zürich behaupteten im Dezember 1993: Unsere Gehirnzellen sprechen auf Magnetfelder an. Jon Dobson (Institut für Geophysik), Mike Fuller (University of California) und Heinz-Gregor Wieser (Züricher Universitätsspital) fanden heraus, dass freiwillige Versuchspersonen, alle Epileptiker, auf schwache Magnetfelder, wie sie in der Nähe von Fernsehapparaten zu finden sind, reagieren. Prof. Wieser führte den Epileptikern dünne Elektroden durch die Schädeldecke ein, um jene Gehirnzonen zu lokalisieren, von denen die Krampfanfälle ausgehen. Hierbei wurden bei fünf Patienten mittels eines Helmes mit zwei eingebauten Spulen Magnetfelder an den Kopf angelegt. Es zeigte sich bei allen fünf Probanden eine direkte Reaktion: Wir konnten messen, dass als Antwort auf das schwache Magnetfeld gewissen Gehirnzellen erregt wurden, und zwar auf ähnliche Weise wie bei einem epileptischen Anfall. Doch zurzeit kennen wir die verantwortlichen physiologischen Prozesse noch nicht. Die drei Wissenschaftler rätseln jetzt, ob ein direkter Einfluss des Magnetfeldes auf die Nervenzellen des Gehirns besteht oder ob das Magnetfeld auf die in unserem Gehirn vorhandenen winzig kleinen Magnetitkristalle wirkt. Bisher waren diese Kristalle nur bei Tieren bekannt. Magnetit ist ein magnetisches Eisenmineral.

Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover haben 1991 und in den Jahren danach Interessantes beobachtet. Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Löscher: Wir haben gefunden, dass Magnetfelder bereits bei niedrigen Stärken die Melatoninproduktion signifikant unterdrücken, und zwar bei Versuchen mit Brustkrebs bei Ratten.Auch seine Kollegin Dr. Meike Mevissen forschte mit Ratten. An den Tieren wurde die Wirkung der Magnetfelder auf das Hormonsystem und auf Tumore untersucht: Man sieht, dass bei der magnetfeldexponierten Gruppe die Tumorentwicklung deutlich gestiegen ist. Wir haben drei Studien im Mikroteslabereich durchgeführt, und es zeigte sich in allen drei Studien, dass das Hormon Melatonin erheblich erniedrigt und die Beschleunigung des Krebszellenwachstums feststellbar war. Dazu Prof. Löscher: Alle Ergebnisse zeigen erstmals methodisch und statistisch zweifelsfrei, dass elektromagnetische Felder eine krebsfördernde Wirkung bei Ratten ausüben. Beachtlich ist, dass bestimmte Krebstypen des Menschen, z.B. der Brustkrebs der Frau, in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen haben. Es ist sehr wohl vorstellbar, dass hier elektromagnetische Felder eine Rolle spielen.

Die Tierwissenschaftler aus Hannover experimentierten weiter und fanden weltweite Unterstützung und Anerkennung, speziell aus den USA.  1997 bestätigte Löscher: Das Brustkrebsrisiko durch die elektromagnetischen Felder ist wesentlich höher als bislang angenommen wurde. Nach acht Jahren Forschung wissen wir genau, dass es einen Zusammenhang zwischen der Stromdosis und dem Wachstum von Brustkrebstumoren gibt. Es wird so oft vom erhöhten Leukämierisiko gesprochen, doch Brustkrebs betrifft eine viel größere Bevölkerungsgruppe. Gerade die dauerhafte täglich mehrstündige Belastung wirkt sich auf die Entstehung von Brustkrebs aus. In den USA werden Löschers Ergebnisse viel ernster genommen als in Deutschland. Das US-Energieministerium unterstützt seine Hochschule im Rahmen eines 80-Millionen-Dollar-Projektes, die Bundesregierung hatte dagegen bereits geplant, die Forschungsgelder zu streichen.

Ich las die Empfehlung einer Imkerfachzeitschrift, Bienenstöcke nicht unter Hochspannungsleitungen zu platzieren. Der Grund: Forschungsergebnisse, die deutlich machen, dass die fleißigen Honigspender hier aggressiv und stechfreudiger werden. Außerdem gibt es schlechtere Erträge. Von Forschungen mit Bienen berichten ebenso die Wissenschaftler Wellenstein, Warnke und Altmann. Je höher die magnetische Feldbelastung der Stöcke, umso auffälliger das Verhalten der Bewohner: Unruhe, unnatürliche Bewegung, Reizbarkeit, Verkittung der Stöcke oder Auszug, sogar gegenseitiges Totstechen.

Melatonin- Boss der Hormone

Melatonin ist oft im Gespräch, wenn es um Elektrosmog und die Leukämie- und Krebsrisiken geht. Elektromagnetische Felder greifen direkt in den Melatoninhaushalt ein. In seinem Buch Risiko Wohlstandsleiden beschreibt Dr. Ulrich Warnke, wie das Hormon funktioniert:

In unserem Organismus gibt es ein Hormon, dass als Boss aller anderen Hormone fungiert: das Melatonin. Wird viel Melatonin ausgeschüttet, dann trauen sich viele der anderen Hormone im Körper nicht, aktiv zu werden. Das brauchen sie normalerweise auch nicht, denn Melatonin wird nur nachts während des Schlafes ausgeschüttet. Der Auslöserreiz ist die Dunkelheit, das fehlende Tageslicht. Aber bereits bei Tageslicht mit geringer Intensität oder bei künstlicher Beleuchtung, die nie an die Intensität des Tageslichtes herankommt, wird Melatonin produziert. Der Melatoninausstoß ab einer Lichtintensität von etwa 2000 Lux gemindert, 20.000 Lux bremsen bereits massiv.

Melatonin hat als Bosshormon eine Reihe entscheidender Aufgaben: es unterhält die Schlafstadien, und –besonders wichtig- es hemmt wirkungsvoll das Krebswachstum. Wird die Ausschüttung von Melatonin nachts reduziert oder sogar gestoppt, dann wird Krebswachstum forciert. Das ist deshalb ein wichtiger Punkt, weil Melatonin nicht nur durch Licht gehemmt werden kann, sondern auch durch elektromagnetische Felder, wie sie im technischen Bereich vorkommen.

Für die Krebsgenese kommt hinzu, dass schwache Magnetfelder in der Gegend von 50 Hz auch noch das Zellwachstum, auch das Krebszellenwachstum, anregen. So werden die zahlreichen epidemiologischen Ergebnisse plausibel, die ein erhöhtes Krebsrisiko in der Nähe von Hochspannungsleitungen und technischen Stromanlagen fanden. Voraussetzung für das erhöhte Krebsrisiko ist die Dauerexposition; die haben wir, wenn wir in der Nähe stark feldverursachender Geräte schlafen bzw. dauerhaft aufhalten.

Melatonin ist also ein natürliches Schlafmittel einerseits und ein natürliches Krebsheilmittel andererseits. Nächtlicher Elektrosmog stört den Melatoninhaushalt wie helles Licht. Einerseits fehlt dank Elektrosmog das Hormon, welches Krebszellen am Wachsen hindert, andererseits regen niederfrequente Felder das Krebszellenwachstum an; dazu ist der für Regeneration und Selbstheilung wichtige Schlaf aus dem Lot, der perfekte Teufelskreis. Fehlt das beruhigende Melatonin, dann kommen die anderen aktivierenden Hormone viel deutlicher zum Vorschein, was am Tage gut ist, nachts aber nicht passieren darf.

Melatonin wird in der Zirbeldrüse gebildet. Nachts liegt die Ausschüttung um ein Zehnfaches höher als tagsüber. Neben der krebshemmenden Wirkung und der Steuerung der Wach-Schlaf-Tag-Nacht-Zyklen ist es zuständig für die Hautpigmentierung, unsere Fortpflanzungsabläufe, die Freisetzung von Geschlechtshormonen, für viele Stoffwechselprozesse, das Immunsystem und andere physiologische Abläufe.

3.3. Elektromagnetische Wellen

Hochfrequente elektromagnetische Wellen entstehen, wenn Sender senden und Funker funken. Sie werden drahtlos durch die Luft übertragen. Sie werden verursacht von Radio und Fernsehen, Radar und Militär, Satelliten und Richtfunk, Amateur- und Mobilfunk, D-Netz und E-Netz, Post und Telefon, schnurlosen Telefonen und Walkie-Talkies, Computern und Mikrowellenherden, Kinderspielzeug und Babyphonen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Hochfrequenz beginnt ab etwa 100.000 Schwingungen pro Sekunde, also ab der Frequenz von 100 Kilohertz (kHz) und geht höher über den Megahertzbereich (MHz, Millionen Schwingungen pro Sekunde) bis in den Gigahertzbereich (GHz, Milliarden Schwingungen pro Sekunde).

Hochfrequenz endet bei etwa 300 Gigahertz, den sogenannten Mikrowellen. Direkt danach folgen die elektromagnetischen Wellen von Infrarot, dem sichtbarem Licht und Ultraviolett, sowie der radioaktiven Strahlung. Elektromagnetische Wellen sind bekannt als Radio- und Fernseh-wellen, als Lang-, Mittel-, Kurz-, UKW- und Mikrowellen, als Meter-, Dezimeter-, Zentimeter- oder Millimeterwellen.

Körper oder Körperteile können sich im Einfluss von elektromagnetischen Wellen erwärmen, man spricht dann von thermischen Effekten (das beste Beispiel ist der Mikrowellenherd). Es gibt eine ganze Reihe weiterer nicht-thermischer Effekte durch z.B. Resonanzwirkungen, biologische Informations- und Kommunikationsstörungen, Nervenreizungen, Veränderung bei den Zell-, Mineralien- und Hormonabläufen etc, die zur Zeit intensiv erforscht werden. Zahlreiche Untersuchungen finden immer wieder neue nicht-thermische Effekte, also biologische Wirkungen ohne Wärmeentwicklung. Die Erkenntnisse über Schädigungen an Tier und Natur nehmen zu. Wissenschaftliche Forschungen laufen international auf Hochtouren.

Keiner bezweifelt mehr, dass elektromagnetische Wellen eine Gefährdung der Gesundheit sein können. Entscheidend dabei ist neben Feldstärke und Frequenz die Modulation. Modulation bedeutet: Aufbringen einer Information auf eine hochfrequente Welle. Die Information, die der Welle aufgeprägt wird, die Modulation, ist dabei niederfrequenter Art. Die alltägliche Hochfrequenzstrahlung ist offensichtlich weniger kritisch durch ihre Quantität, die Feldstärke, sondern mehr durch ihre Qualität, die Art der Modulation. Es sei denn, die Feldstärke nimmt übermäßig zu, so stark, dass schon eine Erwärmung des Körpers stattfindet, ein Effekt, der jedoch nur bei Strahlungsdichten auftritt, die im Alltag nicht zu erwarten sind. Es gibt hauptsächlich drei verschiedene Modulationsarten:

  • die Frequenzmodulation (FM), die z.B. beim UKW-Rundfunk zur Anwendung kommt;
  • die Amplitudenmodulation (AM), die z. B. bei Kurz-, Mittel- und Langwellensendern zu finden ist;
  • die Pulsmodulation (PM), die z.B. bei den Mobiltelefonen (D-, E- und DECT-Netz), Daten- und Richtfunk sowie Radaranlagen eingesetzt wird.

Nach allem, was man bis heute weiß, ist die Modulation der Frequenz biologisch relativ harmlos, die Modulation der Amplitude eher kritisch und der niederfrequente Puls die riskanteste aller Modulationsarten. Das bedeutet, dass der biologische Effekt bei einer schwachen, aber gepulsten Strahlung viel kritischer ausfallen kann als bei einer starken, aber nicht gepulsten Strahlung.

Die hochfrequente Grundwelle ist nicht der Stein des Anstoßes, es ist dieser Takt, dieses permanente und rhythmische An und Aus der Strahlung. Zum leichteren Verständnis ein symbolischer Vergleich: Eine 100-Watt-Lampe beleuchtet einen Raum. Es gibt kein Problem, das Licht ist angenehm und erwünscht. Jetzt wird dies Licht gepulst, das heißt ein paar Mal pro Sekunde rhythmisch an- und ausgeschaltet, hell - dunkel, hell - dunkel, wie ein Stroboskopblitz in der Disco. Die 100 Watt sind geblieben, die Wellenlänge, das Farbspektrum des Lichtes, es hat sich nichts geändert, bis auf diesen Puls. Nur durch diesen Puls entsteht ein völlig anderer Effekt, eine ganz andere biologische Wirkung. Aus angenehm wird jetzt unangenehm, aus erwünscht unerwünscht, aus Entspannung Verspannung. Technisch und biologisch darf gepulst oder ungepulst nicht in einen Topf geworfen werden. Licht ist nicht gleich Licht und Feld nicht gleich Feld, UMTS-Netz nicht D-Netz nicht E-Netz und Radar nicht Radio, auch wenn es die Mobilfunkbetreiber gern so hätten.

Der wissenschaftliche Leiter des Hygiene-Institutes der Universität Heidel­berg, Dr. Andras Varga, hat Hühnereier mit Hochfrequenz bestrahlt. Ausnahmslos jeder Embryo war tot oder verkrüppelt. Das bei einer Strahlungsintensität, die 40 % unter den deutschen Grenzwerten lag. Die unbestrahlte Kontrollgruppe schlüpfte ausnahmslos und war gesund. Varga mahnt: „Die deutschen Grenzwerte sind zu hoch! Es explodieren Forscherdrang und Resultate: Missbildungen, verschiedene Stresssymptome, Hormonstörungen, Neuralgien, Ohrensausen, Aggression, Magengeschwüre, Hyper- und Hypotonie, Immunschädigungen, Hirntumore, Krebs etc.

Beispiel: Was die Mobilfunkmessergebnisse in der gemeinde Tutzing (Starnberger See) tatsächlich aussagen!

Dr. Lebrecht von Klitzing war Medizinphysiker der Uni Lübeck. Der Wissenschaftler hat herausgefunden, dass das gepulste Strahlen, wie sie beim D- und E-Netz vorliegen, Veränderungen der Hirnströme verursachen. Hirnstrommessungen mit dem EEG zeigten im Einfluss von gepulsten Strahlen außergewöhnliche Peaks, die es in dieser Form bisher nicht gab. Die EEG-Effekte wurden im Labor mit Feldstärken ausgelöst, die im Alltag in der Nachbarschaft von D- und E-Netz-Sendern, den sogenannten Fest- oder Basisstationen, zu messen sind. Die Feldstärken an der Antenne eines Handys, in direkter Kopfnähe gemessen, sind noch viel höher. Eine zweite erstaunliche Neuigkeit kommt hinzu: Die Peaks im EEG bleiben lange Zeit nachweisbar, viele Stunden, sogar einige Tage, auch wenn der elektromagnetische Reiz lange ausgeschaltet ist. Das ist eine lange Reaktion auf einen kurzen Reiz.

Dr. von Klitzing: „Wenn ein biologisches System durch künstliche Signale be­einflusst wird, dann ist das immer negativ. Zellen sind in ständiger Kommunikation miteinander, tauschen nonstop lebenswichtige Informationen aus. Das erledigen unsere Zellen mit elektromagnetischen Signalen und über lonenaustausch an der Zellmembran. Ionen werden aber in unseren Körpern gepulst durch lonenkanäle weitergeleitet und zwar mit niederfrequenten Pulsfrequenzen bis zu etwa 400 Hertz. Für diese Entdeckung wurde der Nobelpreis vergeben. Es deutet alles darauf hin, dass technische gepulste Strahlen, die von außen auf uns einwirken, jene biologischen Abläufe unerwünscht verändern. Es treten zweifellos biologische Effekte auf, und es steht fest, dass gepulste Mikrowellen mit geringen Leistungen das EEG verändern."

Einfluss auf das Biosystem des Tieres

Wir und die Ärzte, mit denen wir zusammenarbeiten, erleben in den letzten Jahren zunehmend, dass Tiere auf die gepulste Strahlung reagieren. Die Klagen werden lauter, dass körperliche und seelische Symptome wie z.B. Allergien, Gereiztheit, Nervosität, Krankheiten oder allgemeine Abgeschlagenheit auftraten, kurz nachdem man in der Nähe Mobilfunksender installierte.

Abstand zu Funktürmen ist wichtig. Es gibt große Unterschiede von Sender zu Sender, je nachdem wie stark und in welche Richtung dieser seine Energie abstrahlt und wie er von der Umgebung reflektiert wird. Deshalb ist stets vor Ort zu überprüfen, ob eine überdurchschnittliche Feldstärke vorliegt. Einige Richtfunksender schlagen bei Messungen auch in relativer Nähe kaum zu Buche, andere Fernseh- oder Radiosender (besonders die Mittelwellensender) noch in großen Entfernungen. Manch ein D-Netz-Sender macht in 50 Metern Entfernung weniger als ein anderer in 200 Metern, es kommt auf die Situation an.

Gibt es bedenkliche Einstrahlungen von außen, was nicht die Regel ist, dann helfen gezielte Abschirmmaßnahmen. Es gibt hochfrequenz-reduzierende Stoffe, Vliese, Folien, Fasern, Netze, Gitter.

Studien und Forschung (Mobilfunk)

Dr. Hans U. Hertel forscht seit Jahren in Sachen Waldsterben. In der Schweizer „ZeitenSchrift“ schrieb er im November 1996: Unsere Wälder sind krank. Wir lösen das Problem nicht, indem wir das kranke Holz herausschlagen. Das vorrangige Problem ist die Mikrowellenstrahlung von Sendern. Mikrowellen schießen ganze Wälder tot. In den Alpen gibt es das dichteste Netz von Sendeanlagen.. auf unzähligen Hügeln und Bergen stehen die Sender. Hertel führt im Berner Wald seit Jahren Untersuchungen durch: Zeichnet man auf der Landkarte die Richtung ein, in der die Mikrowellensender der Region Bern in das Waldgebiet der Umgebung strahlen, findet man genau an diesen Stellen die schlimmsten Waldschäden. An einigen Stellen man die Wirkung besonders deutlich sehen: Die Bäume haben ihre Nadeln und Blätter zuerst auf der Einstrahlseite verloren und wurden halbseitig kahl. Mikrowellen greifen direkt in die Steuerung der Lebensfunktionen ein. An besonders exponierten Lagen sind Bäume schon erschwunden. Rodungen mitten in den Wäldern gehören heute zur Tagesordnung. Der Forscher macht klar: Natur, Sonne und Leben basieren auf Gleichfeldern. Elektrosmog basiert auf Wechselfeldern, und die Natur kennt keine Wechselfelder. Wechselfelder, die einer permanenten frequenzgesteuerten Umpolung unterliegen, schädigen die Natur. Natürliche Strahlung erzeugt Leben, erhält und fördert es. Jede zusätzliche technische Strahlung zerstört die Harmonie. Ich denke, es ist endlich an der Zeit, für das Leben aufzustehen.

Die Hinweise mehren sich auch bei den gepulsten Mobilfunknetzen: Nach der Installation neuer Sender nehmen in der Näheren Umgebung die Baumschäden zu. In Büttgen bei Neuss wurde 1993 ein D2-Sender mitten im Wohngebiet auf ein Silo montiert. In den benachbarten Gärten, so berichtet der Anwohner Dr. Josef Schildt, wurden in den Monaten danach die Nadeln der Fichten braun, sahen aus wie verbrannt; er dokumentiert das mit zeitlich zugeordneten Fotos.

Als Techniker auf dem Feldberg im Taunus mit der Montage neuer Sender beschäftigt waren, so die Zeitschrift „Wetter-Boden-Mensch“ im Oktober 2002, wurden sie gefragt, ob denn die in der geplanten Funkrichtung stehenden Bäume den Funk nicht stören würden. Doch, war die Antwort, aber: Die brennen wir weg. Per Funk versteht sich. In Technikerkreisen weiß man wohl, dass der Wald intensive Funkwellen nicht aushält und nutzt das zur Durchsetzung der Ziele. So erklärt sich im Umkehrschluss auch, warum geschädigte oder zerstörte Waldbereiche sich wieder erholten, nachdem in ihrer Umgebung militärische Radaranlagen und andere starke Funkeinrichtungen abgeschaltet wurden, z.B. nach Beendigung des Kalten Krieges. Aber man lernt nicht daraus und rüstet wieder weiter auf, mehr als je zuvor.

Die Forschungen von Dr. Lebrecht von Klitzing

Dr. Lebrecht von Klitzing hat als Medizinphysiker der Medizinischen Universität zu Lübeck herausgefunden, dass gepulste Mikrowellen, wie sie bei den D- und E-Mobilfunknetzen vorliegen, Veränderungen der Gehirnströme verursachen. Hirnstrommessungen mit dem EEG zeigten im Einfluss der Funksignale ungewöhnliche Spitzen, die es in dieser Form bisher nicht gab. Wissenschaftler, Neurologen und Ärzte stehen vor einem Rätsel. Die Mobilfunkfirmen haben aber mit Rätseln nichts am Hut, sie bescheinigen Unbedenklichkeit.

Die Intensität der Signale, die im Universitätslabor zu EEG-Effekten führten, gleicht den alltäglichen Mobilfunkintensitäten unserer inzwischen fast flächendeckendend versorgten, verstrahlten bzw. verseuchten Umwelt. Jeder, der in der Nähe von D- und E-Netz-Sendern wohnt, und jeder, der mit Handys telefoniert, muss demnach mit diesem Effekten rechnen und spielt miet seiner Gesundheit. Dr. Lebrecht von Klitzing: Gepulste Hochfrequenzfelder mit geringen Leistungen wirken auf das menschliche EEG. Es könnte sein, dass das interzelluläre Kommunikationssystem gestört wird. Die physikalische Erklärung ist noch schwierig. Trotzdem, es treten biologische Effekte auf.

Die EEG-Effekte wurden im Labor mit einer Strahlungsstärke von 1000 Mikrowatt pro Quadratmeter ausgelöst. Diese Größenordnung ist nach unseren Messungen im Absstand von 50 – 200 Metern zu Mobilfunkanlagen, den Basisstationen, DECT-Telefonen und WLAN zu erwarten. Die Werte an der Antenne eines Handys, in direkter Kopfnähe gemessen, sind noch erheblich höher. Dr. von Klitzing im März 1994 auf einer Bürgerinitiative in Erkrath: Reize ich einen Menschen mit dem typischen 217-Hertz-Signal des Mobilfunks, dann wird im EEG ein hoher Peak im 10-Hertz-Bereich sichtbar. Das Gehirn reagiert auf den Reiz nach einigen Minuten. Das EEG zeichnet im Mobilfunkeinfluss Spitzen und Kurven auf, die noch kein Arzt zuvor beobachten konnte. Nicht genug, es kommt eine zweite erstaunliche, bisher unbekannte und unerwartete Neuigkeit hinzu: Die Peaks bleiben lange Zeit nachweisbar, nämlich viele Stunden oder sogar einige Tage bis zu einer Woche, auch wenn der elektromagnetische Reiz, in diesem Fall das Mobilfunksignal, schon nicht mehr vorhanden –weil ausgeschaltet- ist. Das ist eine ungewöhnliche lange Reaktion auf einen kurzen Reiz. Periodische elektromagnetische Reize regen offenbar Resonanzsysteme im menschlichen Organismus an. Das funktioniert im wissenschaftlichen Versuch mit direkten Reizen über an Körper angelegte Elektroden genauso wie mit indirekten Reizen über ein Feld.

Der Lübecker Medizinphysiker: Wenn ein biologisches System durch künstliche Signale beeinflusst wird, dann ist das immer negativ. Zellen sind in ständiger Kommunikation miteinander, sie unterhalten sich ohne Pause, tauschen nonstop lebenswichtige Informationen aus. Das machen unsere Zellen mit feinsten elektromagnetischen Signalen und über Ionenaustausch an den Zellmembranen. Die Ionen werden kontinuierlich und gepulst durch Ionenkanäle weitergeleitet und zwar in Frequenzbereichen bis etwa 400 Hertz. Für diese Entdeckung wurde 1991 der Nobelpreis vergeben. Und zwar an seinen Bruder Prof. Dr. Klaus von Klitzing, weil der als erster solche Kanäle in Zellmembranstrukturen entdeckte. Der Wissenschaftler stellte fest, dass technische elektromagnetische Felder von außen die zelluläre Informationsweiterleitung stören und unter anderem den Kalziumionen-Ausstoß aus Körperzellen erhöhen, und zwar bei Feldintensitäten von 10.000 Mikrowatt pro Quadratmeter. Beim Handytelefonat ist die Strahlung tausendmal stärker. Die Folge könne sein, so Ärzte wie der Münchner Dr. Hans-Christoph Scheiner: Zellverquellung und Degeneration bis zum Zelluntergang. Der praktizierende Mediziner weist auf die zunehmende Infektanfälligkeit und Immunschwäche hin  und sieht Zusammenhänge mit den Funkwellen.

Der Neurobiologe Prof. Dr. Peter Semm von der Uni Frankfurt arbeitete für die Telekom und bestrahlte Zebrafinken 30 Minuten mit Handys. Es gab Beeinträchtigungen bei den elektrischen Signalen im Gehirn der Tiere. Er fand bei anderen Versuchen im Technologie-Zentrum der Telekom in Darmstadt, dass Nervenzellen nur auf gepulste Mobilfunkstrahlen reagierten und ihre elektrische Aktivität spontan veränderten, auf ungepulste Mobilfunkstrahlen reagierten sie dagegen nicht. In der Fernsehsendung „Drehscheibe Deutschland“ sagte er im Mai 1999: Es müssen auf jeden Fall die jetzigen Grenzwerte geändert werden. Man sollte auch die Mobilfunktechnik verändern, damit biologische Reaktionen durch gepulste Strahlung gar nicht mehr stattfinden können. Das ist möglich, denn es ginge auch ohne Pulsung.

In Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Prof. Dr. Robert C. Beason bestrahlte Semm erneut Zebrafinken und publiziert im Oktober 2002: 52% der Tiere reagierten mit einer signifikanten auffälligen Aktivitätserhöhung auf die Handystrahlung. Und das über die Expositionszeit hinaus. Und das nur bei gepulsten Wellen, nicht bei kontinuierlichen.

Die drei amerikanischen Forscher der Louisiana State University Andrew A. Marino, Erik Nilsen und Clifton Frilot publizierten im Juli 2003 die Ergebnisse ihrer Versuche: Mobilfunk provoziert Veränderungen in den Gehirnsströmen. Sie setzten Kaninchen der Strahlung eines normalen Handys unter Bedingungen aus, welche dem alltäglichen Telefonverhalten von Menschen entspricht. Bei neun von zehn Kaninchen war das EEG signifikant beeinflusst.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Straßencafe und ein Tisch weiter telefoniert einer mobil. Oder Sie stehen neben einem Auto, in dem einer das Dauertelefonieren nicht sein lassen kann. Oder im dichten Gedränge des Flughafens, wo einer sein Handyantennchen, letzte Abschiedsworte hechelnd, fasst schon in Ihr Ohr steckt. Der kritische Effekt, mit dem man rechnen muss: Ihr Hirn reagiert, die Hirnströme verändern sich, Ihr EEG zeigt auffällige Peaks. Diese Peaks sind einige Zeit, eventuell Stunden, nachweisbar, verursacht von anderen in weinigen Mobilfunk-Telefonminuten. Das schaffen 2 Watt Handys bei voller Leistung noch in 10 Metern Entfernung, und zwar alle.

Mehr Krebs durch Mobiltelefone?

Im Mai 1997 ging das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie wie ein Lauffeuer um die Welt: Krebs durch Handys. Der australische WHO-Wissenschaftler Dr. Michael Repacholi hatte erstmals nachgewiesen, dass die Strahlung von Mobiltelefonen die Krebstumorrate bei Mäusen mehr als verdoppelt:

Der australische Mediziner und Strahlenexperte Dr. Michael Repacholi machte eine beunruhigende Entdeckung: Mäuse wurden mit elektromagnetischen Wellen bestrahlt. Es ging um die gleiche Art gepulster Hochfrequenzstrahlung, wie sie auch von Mobiltelefonen ausgeht. In einer Gruppe der Versuchstieren war die Anlage zu Krebs gentechnisch verstärkt worden. So wollten Wissenschaftler des Königlichen Krankenhauses Adelaide eigentlich beweisen, dass selbst bei diesen vorbelasteten Tieren unter dem Einfluss von Handystrahlen keine Erhöhung der Krebsrate festzustellen ist. Das Gegenteil war der Fall.

Forschungsleiter Repacholi im Focus-TV am 25-Mai 1997:  Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass sich die Lymphknotenkrebsrate mehr als verdoppelte, nachdem die Tiere neun Monate lang zweimal tätlich eine halbe Stunde mit den elektromagnetischen Handywellen bestrahlt wurden. Dr. Repacholi, Beauftragter der Weltgesundheitsorganisation WHO für elektromagnetische Felder, und sein Forscherteam waren überrascht. Der Auftraggeber, die australische Telekom (Telstra), hatte sich ein unbedenkliches Ergebnis erhofft. Es ist offensichtlich, dass die Telefongesellschaft nicht erfreut war über unsere Ergebnisse, weil diese zeigten, dass es Gesundheitsrisiken gibt.

Die Süddeutsche Zeitung befragte in der Ausgabe vom 22. Mai 1997 den Pharmakologen und Toxikologen Prof. Dr. Wolfgang Löscher von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Löscher hatte durch Tierversuche festgestellt, dass elektromagnetische Felder das Wachstum von Brustkrebs beschleunigen. Repacholis Studie ist technisch sauber und wissenschaftlich perfekt. Sie passt zu unseren Beobachtungen. Übrigens sind die Ergebnisse auch ein Hinweis darauf, dass nicht nur der Handybenutzer selbst, sondern auch seine Umgebung gefährdet ist.

Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärte eilig, die Beobachtungen des australischen Wissenschaftlers hätten keine Bedeutung für die in Deutschland geltenden Grenzwerte. Dazu Löscher: So eine Aussage ist völlig unwissenschaftlich. Die Risikobewertung von neuen Produkten beruht immer auf Tierexperimenten. Keine Firma der Welt entwickelt ein Arzneimittel, das bei Versuchstieren Krebs auslöst, und sagt dann, wie das Bundesamt für Strahlenschutz, die Handyhersteller und Mobilfunkindustrie, das werde beim Menschen schon nicht auftreten.

Die amerikanische Mobilfunkindustrie startete 1993 ein 27 Millionen-Dollar-Forschungsprojekt, um die Unbedenklichkeit der Handystrahlen zu belegen, die bisher größte forschungsinitiative weltweit. Der Medizin-Physiker, Umweltmediziner und Epidemiologe Dr. George Carlo leitete das Projekt sechs Jahre lang, bis er gegen alle Erwartung und Hoffnung erste Anzeichen für krebserregende Faktoren fand. Das US-Nachrichtenmagazin „abc-news“ berichtete nach dem hektischen Abbruch der Forschungsaktivitäten im Oktober 1999: Das Ziel der aufwändigen Studie war, die telefonierende Bevölkerung zu beruhigen und Zweifel zu beseitigen. Das überraschende Ergebnis schockierte nicht nur die Industrie. George Carlo: Bei unseren Forschungen haben wir menschliches Blut in Reagenzgläsern mit Mikrowellen bestrahlt, die ähnlich der Handystrahlung sind. Es zeigte sich, dass sich unter dem Strahleneinfluss die Zellkerne spalten. Es gibt handfeste Beweise für Schäden durch Mobilfunk. Über 60% der von Handys abgegebenen Mikrowellenstrahlung werden vom Kopf absorbiert, sprich aufgenommen. Es geht nicht nur um Krebs, Hirntumore und Blutveränderungen, sondern auch um genetische Störungen und andere Probleme. Die US-Industrie beschwichtigt dennoch: Es gibt keinen Beweis. Carlo: Das ist gelogen. Wenn wir jetzt keine umfassenden Forschungen anstellen und die Augen verschließen, dann wird das gar nichts bringen. Mit den Informationen, die wir zum jetzigen Zeitpunkt in der hand haben, ist Entwarnung absolut unhaltbar. Carlo weiter: Es gibt ein definitives Risiko, dass die Strahlung, die von einer Handyantenne ausgeht, Krebs und eine ganze Palette anderer Gesundheitsprobleme verursachen kann. Das ist ein Risiko, das hunderte von Millionen Menschen auf der ganzen Welt angeht.

Auf verschlungenen Wegen kam heraus, dass die amerikanische FDA,  die Food and Drug Administration, die Bundesbehörde zur Genehmigung und Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln, bereits vor zehn Jahren wusste: Mikrowellen fördern Krebs. Die beiden FDA-Wissenschaftler Dr. Mays Swicord und Dr. Larry Cress hatten ihre Behörde schon 1993 mitgeteilt, die verfügbaren Daten deuten stark darauf hin, dass die Wellen, wie sie beim Mobilfunk zur Anwendung kommen, Krebs provozieren und auch das Krebswachstum beschleunigen können. Es gab derzeit acht Langzeitexperimente mit Tieren und weitere Laborstudien, die das belegen. Die FDA verheimlichte die Ergebnisse und spielte sie nach Bekanntwerden herunter. Später lenkte sie dann ein: Mit derart vielen Handytelefonierern führt das zu einem potenziellen, signifikanten öffentlichen Gesundheitsproblem.

Wir halten den Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und Krebs nach Auswertung einer Vielzahl von aktuellen Studien für bestätigt. Zu diesem Schluss kommt die Biochemikerin und Genetikerin Dr. Mae-Wan Ho vom Londoner Institute of Science in Society im Januar 2003 nach Sichtung der vorliegenden wissenschaftlichen Forschungsergebnisse allein des Jahres 2002.

Gehirne übersät mit dunklen Flecken

Im September 1999 ging es wieder weltweit durch die Presse: Mikrowellen schädigen Gehirne, öffnen die Blut-Hirn-Schranke, machen sie aufnahmefähig für Gifte. Rattenhirne waren nach der Bestrahlung mit Handywellen übersät mit dunklen Flecken. Die schwedischen Wissenschaftler Prof. Arne Brun, Dr. Bertil Perssion und Prof. Leif Salford bestätigten vorangegangene Studien aus Schweden und USA.

Die Blut-Hirn-Schranke ist eine Zellschicht zum Schutz des Gehirnes vor schädigenden Stoffen aus dem Blutkreislauf. Sauerstoff und wichtige Nahrungsbestandteile lässt sie durch. Kohlendioxid und Abfallprodukte wehrt sie ab. Die Barriere verhindert, dass Gifte, Medikamente und andere gefährliche Substanzen in das Gehirn eindringen. Schwedische Forschungen zeigen, dass die Mikrowellenstrahlung z.B. von Handys diese Barriere öffnet und es so den Schadstoffen leichter macht, in das Gehirn zu gelangen. Wissenschaftler der Universität von Lund fanden die Effekte. Sie gelten international als führend, was biologische Wirkungen durch Mobilfunk angeht: Neurochirurg Prof. Leif Salford, Neuropathologe Prof. Arne Brun und Strahlenphysiker Dr. Bertil Perssion.

Säuberlich sezierte Rattenhirne wiesen als Folge der Mobilfunkstrahlung  deutlich sichtbare Spuren auf. Die Gehirne wurden den gleichen Mikrowellen ausgesetzt, die von Handys und schnurlosen Telefonen ausgehen, und im Mikroskop untersucht. Die Experten zeigen Bilder:

Das sind Fotos von nicht bestrahlten Rattenhirnen. Wie Sie sehen, gibt es keine Auffälligkeit. Das hier sind Fotos von Rattenhirnen nach Bestrahlung mit Mikrowellen. Der Unterschied: Die Gehirne sind übersät von dunklen Flecken und deutlich geschädigt. Es tritt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen aus, verursacht durch die Felder. Proteine durchdringen die Blut-Hirn-Schranke, nachdem sie von der Strahlung geöffnet wurde. Proteine gehören aber in Blut, niemals ins Gehirn.

Proteine, die über das Blut ins Hirn gelangen, können Immundefekte wie Multiple Sklerose verursachen. Zerstörte Nervenzellen können zu Schwachsinn, vorzeitigem Altern und zur Parkinson-Krankheit führen. Man sieht den Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit. Die Forscher erwarten, dass nicht nur Eiweiße, sondern auch andere Moleküle nach Öffnung der Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn eindringen, was eine Kette von Krankheiten zur Folge hat. Medikamente und Gifte, die sonst nicht durch diese Schranke kommen, finden jetzt den ungehinderten, direkten Weg ins Gehirn mit uneinschätzbaren Folgen. Ernsthafte Neuronenschäden durch im Körper abgelagerte Schadstoffe werden befürchtet, hierzu gehören auch Schwermetalle. Besorgniserregend ist, dass äußerst niedrige Mikrowellenintensitäten das Gehirn angreifen. Der Grenzwert der WHO liegt bei 2 Watt pro Kilogramm Körpermasse und bezieht sich lediglich auf die Gefahr einer Erwärmung des Körpers. Die schwedischen Forscher fanden diese Hirneffekte bei der Hälfte aller Versuchstiere schon bei 0,0001-0,001 Watt. Mit dieser Intensität muss man im näheren Umfeld von Mobilfunksendern auf Türmen, Kaminen, Dächern....rechnen, aber auch in der Nähe von Handytelefonierern und jenen DECT-Haustelefonen mit ihren unaufhörlich funkenden kleinen Basissstationen. Es ist nach Aussage der Wissenschaftler nicht entscheidend, wie lange man mit einem Handy telefoniert, weil die Blut-Hirn-Schranke durch die Mikrowellen sofort durchlässig wird. Die Proteine verbleiben in den Hirnen mehrere Tage, also lange über die Expositionszeit hinaus.

Das geht ganz schön an die Nerven

Handysstrahlen schädigen Neuronen in Rattenhirnen. Auffällig viele Nervenzellen werden zerstört. Eiweißstoffe dringen in das Gehirn ein. Die Blut-Hirn-Schranke wird geöffnet. Je stärker die Strahlung, umso grö0er der Effekt. Bei der unbestrahlten Kontrollgruppe gab es keine Schäden. Wieder waren es die Neurologen, Neurochirurgen und Physiker der Universität im schwedischen Lund, die eine neue Studie in Angriff nahmen und weltweite Beachtung fanden, Teamchef Prof. Leif Salford in der Fachzeitschrift „Environmental Health Perspectives“ und anderen Medien sowie der BBC News im Februar 2003: Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass das, was im Rattenhirn passiert, auch im menschlichen Gehirn passiert. Diese Befunde sind übertragbar, Menschen haben die gleichen Neuronen und die gleiche Blut-Hirn-Schranke. Die Ratten wurden nur zwei Stunden den gepulsten Mikrowellen, wie sie von handelsüblichen GSM-Handys emittiert werden, ausgesetzt, wobei die eingesetzten Intensitäten teilweise deutlich unterhalb der eines Handy- bzw. DECT-Telefonates lagen. Es ging um SAR-Werte von 2 bis 200mW/kg. Entsprechende Strahlungsstärken finden wir in der Nähe von Mobilfunk-Basisstationen, Handys und DECT- Haustelefonen. Erlaubt sind 2000 m/ kg, das Zehn- bis Tausendfache. Die Wissenschaftler fanden in Tierversuchen neben der Schädigung bzw. Zerstörung von Nervenzellen und der zunehmenden Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke auch das Eindringen von Albumin, einem Eiweißstoff, der ins Blutserum aber nicht ins Gehirn gehört. Sie fanden zudem viele dunkle Nervenzellen, die man auch bei Alzheimer-Patienten nachweisen kann. Als Versuchstiere wurden 12 bis 26 Wochen alte Ratten verwendet, deren Entwichklungsstadium mit dem von 16 Jahre alten Teenagern vergleichbar ist. Die forscher können nicht ausschließen, dass es nach jahrelanger häufiger Handynutzung bei einer ganzen Generation schon im mittleren Alter zu negativen Folgen kommen kann. Sie warnen in nie gekannter Deutlichkeit erheblichen Gesundheitsrisiken durch die heutigen Mobiltelefone. Salford: Wir haben erstmals festgestellt, dass die Handymirkrowellen die Nervenzellen im Gehirn regelrecht absterben lassen, auch noch 50 Tage nach der eigentlichen Belastung. Dadurch erhöht sich das Risiko, frühzeitig an Alzheimer oder multipler Sklerose zu erkranken.

Ein kleiner Ort im ländlichen Herzen von Frankreich. Familie Jeanjon betreibt seit 18 Jahren eine Hühnerzucht. Es lief immer alles normal, bis der Turm kam. 1998 wurde ein 40-Meter-Mobilfunkmast 50 Meter neben das Haus der Jeanjons gesetzt. Danach schlüpfen aus den Eiern keine Küken mehr. Die Züchter schlagen ein Ei nach dem anderen auf, nichts, hier und da mal Fragmente eines Embryos. Entsetzen, die Suche nach Ursachen geht los. Brutapparate werden getauscht, das Futter gewechselt, Tierärzte konsultiert, Hennen von Kollegen besorgt, kein Erfolg. Das nächste Experiment: Die Legehennen der Jeanjons kommen auf weit entfernte Höfe, und siehe da, hier klappt es wieder, gesunde Küken erblicken das Licht der Welt, alles normal, wochenlang. Zurück zu den Jeanjons, das gleiche Spiel, mehrere Versuche mit dem gleichen Ergebnis. Ein Arte-Filmteam befragt die France-Telecom zum Fall Jeanjon: Entwarnung, Spekulation, alles unwahrscheinlich, wissenschaftliche Laboruntersuchungen hätten keine Effekte gezeigt. Verschwiegen wird, dass Dr. Andras Varga (Uni Heidelberg, 1989), Dr. Theodore Litowitz (Uni Washington, 1999), Dr. B.J. Youbicier-Simo (Uni Montpellier, 2000) und Prof. Juri Grigoriev (Russische Strahlensschutzkommission, 2003) Hühnerembryos mit Mikrowellen bestrahlten und feststellten, dass alle (Varga) bzw. 75% (Grigoriev) bzw. über 50% (Simo, Litowitz) verkrüppelt oder getötet waren, und das weit unterhalb der Grenzwerte. Die Telekom selbst (1997) suchte und fand: Kükenmissbildung.

Verkrüppelte Vögel, verschwundene Fledermäuse

Der Beamte aus der Umgebung von Neuwied lebt seit 12 Jahren in seinem Haus an einem Naturschutzgebiet. Er hatte nie Beschwerden. Vor drei Jahren kam ein D-Netz-Sendemast mit drei Antennen 20 Meter neben sein Grundstück. In den Wochen danach nahmen die Probleme ihren Lauf: Schlaflosigkeit, Nachtschweiß, Kopfschmerzen. Sie werden von Monat zu Monat schlimmer, Medikamente helfen nicht mehr. Bin ich nicht daheim, geht es bald besser. Er beobachtete: Jedes Jahr brüteten am Haus und im Garten mindestens zehn Vögel, wir hatten reichlich gefiederten Nachwuchs. Seit der Installation der Sender sind nur noch zwei Nester besetzt. Aus den meisten Eiern schlüpfen keine Küken mehr, ich fand verkrüppelte Jungtiere. Einige Nadelbäume sehen geschädigt aus. Obstbäume tragen schlechter, teilweise gar nicht mehr. Der Beamte dokumentiert das mit Fotos und Videofilmen. Er nahm Kontakt zu anderen Bewohnern in Sendernähe auf, befragte sie: Beschwerden bei Menschen, kranke Bäume und auffällige Reaktionen bei Tieren häufen sich. Aus der Nähe von Koblenz hörte ich ebenfalls von Verkrüppelungen geschlüpfter Vögel, wieder in Senderumgebung. In einem Waldstück bei Montabaur sind mit dem neuen Sender mehrere Habichte verschwunden, die hier seit Jahren zu beobachten waren. Woanders gibt es seit fast 20 Jahren Fledermäuse unter dem Dach. Mit der Neuinstallation des Funkturmes neben dem Gehöft verschwanden die Fledermäuse. Das macht schon Sorgen.

Die Aufforderung von Prof. Dr. Peter Semm vom Zoologischen Institut der Universität Frankfurt und Wissenschaftler im Auftrag der Telekom im März 2001: Für längere Aufenthaltszeiten sollte ein Abstand von mindestens 500 Metern zu Sendeanlagen gewahrt werden. Er berichtet von aktuellen Tierversuchen: Wir beschäftigen uns seit Jahren mit der Reaktion einzelner Nervenzellen von Vögeln und Insekten. Es werden mit 217 Hz gepulste Felder, wie sie für den Mobilfunk typisch sind, appliziert. Wir sehen feldbedingte Änderungen der Nervenzellen und er Aktionspotentiale bei beiden Tierarten, und zwar nur bei gepulsten Signalen. Die Schwelle für die neuronalen Reaktionen war 400 mikrowatt/ q.meter. Das sind Werte, wie sie in Wohnbereichen außerhalb der Sicherheitszone von Sendern zu finden sind.

Der Schock kam im Juni 2002 auf der BEMS-Tagung im kanadischen Quebec, wo sich die internationale wissenschaftliche Elektrosmog-Experten-Elite traf. Die Gesundheit von Säugetieren ist durch Mikrowellen, wie sie z.B. vom Mobilfunk ausgehen, schon bei Werten um 0,2 Mikrowatt/ Quadratmeter ernsthaft gefährdet. So Dr. Marjorie Lundquist, amerikanische Umweltwissenschaftlerin, Expertin für Bioelektromagnetismus und Mitarbeiterin der American Physical Society. Es ging um Auswertungen am Beispiel von Milchkühen. Dr. Ludquist schrieb mir im Juni 2004 und bestätigte: Da sind wirklich negative biologische Effekte bei sehr niedrigen Strahlungsstärken. Sie hält die Grenzwerte für unverantwortlich, sie böten keinerlei Gesundheitsschutz, enthielten wissenschaftliche Fehler und schützten nur die Funkbetreiber vor Schadenersatzklagen. Wenn diese 0,2 Mikrowatt/ Quadratmeter oder ähnliche Werte der Größenordnung um und unter 1 Mikrowatt/ Quadratmeter stimmen und bereits eine Gesundheitsgefährdung bedeuten, dann haben wir wirklich ein Problem, denn das sind vergleichsweise Minidimensionen, die dank der neuzeitigen mobilen Funktechniken schon zur zivilisatorischen Hintergrundbelastung gehören und mit Handy am Ohr millionenfach überschritten werden.

Der Diplom-Biologe Andreas Kühne vom Institut für Mensch und Natur wertete die internationale Forschungslandschaft aus und machte bereits 1987 in seiner Broschüre Mobilwellen-Hinweise für Gesundheitsgefährdungen darauf aufmerksam, dass unter schwacher Mikrowellenstrahlung bei Tieren wie Hunden, Meerschweinchen oder Ratten die Blut-Hirn-Schranke zusammenbrach, sich die EEGs veränderten, Stresshormone reichlicher produziert wurden sowie Glukose und Cortison im Körper anstiegen. Bei Ratten konnte ein Krebserregender Effekt von gepulster Mikrowellenstrahlung statistisch signifikant belegt werden, und das deutlich unter den gültigen Grenzwerten. Beim Menschen seien schon bei alltäglichen Strahlungsintensitäten Fruchtbarkeitsveränderungen bekannt, die Missbildungs- und Krebsrate sei höher, es gäbe Häufungen von Früh- und Fehlgeburten sowie Sterilitätsprobleme. Auf molekularer Ebene, der Ebene des genetischen Materials, zeigen sich nichtthermische Wirkungen von Mikrowellen besonders deutlich. Das alles in Bezug auf Studien, die bereits 20 bis 30 Jahre her sind. Kühne wunderte sich schon damals: Von dem Dogma der alleinigen thermischen Wirkungen ist in der internationalen Literatur ganz und gar nichts zu finden. Es sind lediglich einige staatliche Stellen und die von diesen abhängigen Institute, die nichtthermische Einwirkungen von Mikrowellen rundweg ablehnen oder einfach ignorieren. Der Biologe erinnert auch ans Waldsterben: Bäume sind physikalisch-mechanisch betrachtet ideale Antennen für elektromagnetische Strahlung aus dem Radio- und Mikrowellenbereich. Sie kann optimal von Ästen, Zweigen, Blättern und Nadeln aufgenommen werden.

Dr. von Klitzing im Juli 2003: Man ist auf Forschungsgelder angewiesen, und die Auftraggeber sagen, was man zu untersuchen hat. Nach einem Jahr muss ein Zwischenbericht abgegeben werden, und wenn der den Erwartungen nicht entspricht, ist das Geld weg. Das ist inzwischen an allen Universitäten so. Es müsste der umgekehrte Weg sein, wie früher: Zuerst war das wissenschaftliche Interesse da, und dann hat man sich um einen Geldgeber bemüht. Heute ist es fast immer umgekehrt. Die seriöse unabhängige wissenschaftliche Forschung gibt es kaum noch und scheint häufig nicht erwünscht zu sein. Dr. von Klitzing zu Studien, die nicht zu dem geführt haben, was sich die Geldgeber erhofften: Die Resultate wurden in solchen Fällen oft verschleiert. Bei der bayerischen Rinderstudie ist die Vorgehensweisen der politisch Verantwortlichen schon beängstigend: Das Original, der ursprüngliche Bericht, ist für den Normalbürger nicht mehr zu haben. In diesem steht völlig anderes als in der verkürzten Version, welche vom Bayerischen Umweltministerium herausgegeben wurde. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler wurden bewusst falsch zitiert. So ein Hinbiegen von Ergebnissen ist wissenschaftlich nicht zulässig.

Hinweise auf Probleme gibt es nicht nur beim Menschen, auch bei Tieren und Pflanzen, Tiermediziner und Naturschützer horchen auf. Vögel und Fledermäuse verlassen ihre Nester nach Installation neuer Sender in der Nähe. Das ARD-Magazin Report berichtet im August 2000: Mehr als 40 internationale Forschungen geben Hinweise auf Schäden bei Tieren durch Mobilfunkstrahlen von Sendeanlagen. Tierärzte untersuchten Bauernhöfe mit Mobilfunkbelastung und ohne. Immer mehr Landwirte melden sich und bestätigen die Beobachtung: Mit dem Errichten neuer Sender in der Nähe ihrer Höfe kamen zeitgleich Probleme beim Vieh. Sogar Spatzen verlassen die Städte.

...in Wallerhausen

In Wallerhausen östlich von Köln steht seit vielen Jahren ein unübersehbar hoher Sendeturm. Es gab nie Klagen aus der Bevölkerung. Doch dann wurde zusätzlich das Euro-Signal auf diesem Turm installiert. Seitdem zeigten die Feldstärkemessgeräte Vollausschläge. Wie von Geisterhand öffneten sich Garagentore. Aus Telefonen und Lautsprecherboxen tönte das ewige Tütelütütüt des Euro-Signals. Radios kreischten und rauschten, Leuchtstoffröhren gingen ungebeten an. Zwei Kinder mit drei Daumen und verkrüppelten Nieren wurden in Wallerhausen geboren. Auffällig viele Erwachsene beklagten Ohrenrauschen, Schmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Schlafstörungen. Jeden Monat gab es in dem 300-Seelen-Örtchen einen neuen Hörsturz. Einige Bewohner bekamen Nervenschmerzen, speziell im Gesicht. Der einst ruhige ort stand Kopf. Man machte sich ernsthafte Sorgen.

Der seit Generationen vorbildlich geführte Hof des Landwirtes Eduard Schumacher liegt direkt neben diesem Sendemast „Waldbröl II“. Seit der Installation des Euro-Signals starb mehr Vieh als jemals in den Jahrzehnten zuvor, es gab viele auffällige Fehlgeburten und Verkrüppelungen bei den Kälbern. Im Februar 1995 wurde ein Kälbchen mit zwei Köpfen und fünf Beinen geboren. Das Jungtier sah aus wie nach einem Super-GAU. Die widerlichen Fotos der Missgeburt zierten die Titelseiten der Presse, das Fernsehen berichtete nonstop.

Unis, Ämter und Veterinärmediziner kümmerten sich um den Fall, die verkrüppelten Tiere wurden gründlich untersucht. Ernährungs- oder Haltungsfehler konnten ausgeschlossen werden. Eine Erklärung hatte man nicht. Dafür schon wieder neue Fehlgeburten, neue Verkrüppelungen. Die Bürger von Wallerhausen legten Protest ein, beschwerten sich ein den Behörden, nahmen den Kampf gegen den Betreiber der Sendeanlage, die Telekom-Tochter DeTeMobil, auf. Der Euro-Signal-Sender wird innerhalb der nächsten vier Wochen abgebaut. Er wurde abgebaut, pünktlich. Die außergewöhnlich starken Euro-Signale waren vom Tisch, die Messgeräte zeigten bei der Kontrolle Nullwerte.

Ende September 1997, zwei Jahre nach dem Abbau, hört man aus Wallerhausen: Alle technischen Störungen waren sofort verschunden, die biologischen Probleme gehören der Vergangenheit an, es gab keinen Hörsturz mehr, keine Nervenschmerzen, die Leute schlafen wieder gut. Auch Bauer Schumacher ist zufrieden, sein Vieh ist gesund. Im September 2000, fünf Jahre danach, und Mitte 2003, acht danach, die gleiche Positivnachricht: Keine drei Daumen mehr, keine zwei Köpfe, keine fünf Beine oder sonstigen Verkrüppelungen, keine auffälligen Fehlgeburten, keinerlei Klagen von Wallerhausens Bewohnern.

....in Schnaitsee

Das Veterinäramt Traunstein stellte im April 1997 fest, dass elektromagnetische Strahlen von Sendern fähig seien, Verhaltensänderungen und Stoffwechselstörungen mit zum Teil tödlichem Verlauf bei Tieren zu verursachen. Was war passiert? Mit seiner Milchviehherde hat Bauer Josef Altenweger aus Schnaitsee arge Probleme: mehrere Fehl- und Missgeburten (6 in nur 9 Monaten), Gelenkentzündungen und krumme Beine (die Tiere können nicht mal mehr stehen), Abmagerung bis zum Skelett (mehrere mussten notgeschlachtet werden),  Augenentzündungen (die Tiere reiben sich an Zäunen und Gegenständen unentwegt die Augen), Orientierungslosigkeit (einige laufen immer wieder in die Stacheldrahtzäune), nervöses Trippeln (manchmal stundenlang), ungewohnte Apathie, unerklärliche Hirntumore, unerwartetes Herzversagen, offenbar grundloses spontanes Verenden. Der Bauer experimentierte, deportierte die Tiere und war überrascht: Als die Kühe in einen 25 km entfernten Hof gebracht wurden, da verschwanden die Symptome in kurzer Zeit, als sie wieder zurück in den Heimatstall neben die Sender kamen, waren die Probleme wieder da.

Zusätzlich auffällig: Die Jungen der Schwalbenpärchen, die regelmäßig im Stall nisten, sterben kurz nach dem Schlüpfen. Überall in der Umgebung des Hofes verkrüppelte und unbelaubte Obstbäume. All das wurde ausführlich gefilmt, fotografiert und dokumentiert. Auch der Bauer und seine Familie sind ständig krank: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Herzjagen, Magenkrämpfe, Schlaflosigkeit.

Behörden, Ärzte und Universitäten untersuchten das Vieh mehrfach, der Amtstierarzt war auf Altenwegers Hof Dauergast. Fütterungs- und Haltungsfehler konnten ausgeschlossen werden. Das Institut fürTierpathologie der Uni München schloss „akute oder entzündliche Organveränderungen“ aus. Experten stritten sich um die Ursache der Phänomene. Es wurde nichts gefunden, was die weiter zunehmenden Probleme der Kühe und der Altenwegers erklären könnte, bis auf die Funktürme und Sendeanlagen in der unmittelbaren Nähe. Günter Käs, Professor an der Bundeswehruniversität in Neubiberg, stellte „sehr hohe elektromagnetische Strahlung“ fest, an einigen Stellen sogar bis 10.000 Mikrowatt/ Quadratmeter. Der  1981 aufgestockte 150-Meter-Turm ist 290 Meter entfernt und gemischt bestückt: Fernsehen, Radio, Eurosignal, Richtfunk, C-Netz und seit 1995 mehrere D-Netz-Sender. Ein 50-Meter-Turm mit mehreren Mobilfunkantennen gesellte sich 1995 in 420 Metern Distanz hinzu. Ein weiterer Mobilfunksender steht seit 1995 in 120 Metern Abstand auf einem Schuppen des Nachbarn. Käs vergleicht die Anlagen in Schnaitsee mit dem Fernsehturm in Münchens Olympiagelände: Die Werte sind hundertfach höher als neben dem Turm in München. Beeinträchtigungen bei Mensch und Tier sind sehr wahrscheinlich.

Dr. Jürgen Schmid vom Traunsteiner Veterinäramt sah hier den einzig möglichen Zusammenhang und forderte: Da bei den Tieren erhebliche Schmerzen, Leiden und Schäden im Sinne des § 2 des Tierschutzgesetzes auftreten, muss für  sofortige Abhilfe gesorgt werden. Für den weiteren Beweis forderten das Veterinäramt und die Grünen im Landtag in einem Dringlichkeitsantrag, die gesamte Sendeanlage für zehn Tage abzuschalten. Am 16. Oktober 1997 nahm der Umweltausschuss des Bayerischen Landtags den Antrag an und beschloss die Durchführung einer wissenschaftlichen Studie in Schnaitsee.

Das Bundesamt für Strahlenschutz führte ebenfalls Messungen durch und gab Entwarnung. Dr. Jutta Brix vom BfS: Bei Einhaltung der Grenzwerte sind gesundheitliche Gefährdungen auszuschließen. Das Gesundheits- und Sozialministerium berief sich –wie das BfS- auf die Grenzwerte und wiegelte ab. Gesundheitsministerin Barbara Stamm sprach von unnötiger Verunsicherung und mahnte zur Besonnenheit.

Der Tiergesundheitsdiesnst Bayern fand bei einigen Rindern eine Chlamydieninfektion und stellte eilig den Zusammenhang her. Auch das Gesundheitsministerium wähnte schon Trümpfe in der Hand: Diese Infektionserreger verursachen Früh- und Fehlgeburten. Aber gerade die verhaltensauffälligen und geschädigten Tiere hatten keine Infektion und auch keine Antikörper. Siegfried Zwerenz von der Bürgerwelle: Die Messungen des Bundesamtes für Strahlenschutz, Gutachten des Tiergesundheitsdienstes und Erklärungen der Ministerin haben keine Aufklärung gebracht, sie erwecken den Anschein, dass man von der Strahlung ablenken wollte. Das führt zu einer bedenklichen Fehlinformation der Öffentlichkeit. Abgeordneter Volker Hartenstein: Der Umweltausschuss des Landtags stellt fest, dass Harmlosigkeitserklärungen keine wissenschaftliche Grundlage haben. Das Ergebnis der eingeleiteten Studie wird Auswirkungen auf die biologische Beurteilung elektromagnetischer Strahlung und den Ausbau des Funks haben.

Veterinär-Oberrat Dr. Schmid und Prof. Löscher von der Tierärztlichen Hochschule in Hannover wollten über diesen Fall „Verhaltensstörungen von Rindern im Bereich von Sendeanlagen“ in der Zeitschrift „Der Praktische Tierarzt“ berichten. Das wurde vom Landratsamt untersagt. Löscher schrieb im Februar 1998 an das Bayerische Gesundheits- und Sozialministerium und meinte, dass es der Sache nicht dienlich sei, wenn seriöse Versuche, die Fachöffentlichkeit sachlich zu informieren, von öffentlicher Seite verhindert würden. Da stimmte man der Publikation zu, erst einmal. Einige Wochen später gab es aber die erneute Abfuhr. Das Ministerium möchte die Berichterstattung zum Fall Schnaitsee doch nicht. Veröffentlicht wurde dann doch, von Prof. Löscher und Prof. Käs, ohne Dr. Schmid, der bekam den behördlichen Maulkorb.

Darauf hin melden sich Landwirte mit ähnlichen Problemen aus ganz Deutschland und aus europäischen Nachbarländern. Viele haben solche Sendeanlagen in der Nähe ihres Hofes. Der Tiermediziner Prof. Löscher: Die Vorfälle in Schnaitsee wurden durch zahlreiche Beobachtungen in anderen Betrieben bestätigt. Was auffällt, ist der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Errichten der Mobilfunksender in der nahen Umgebung der Bauernhöfe und dem erstmaligen Auftreten der Störungen beim Vieh in ansonsten gesunden Betrieben.

Im Oktober 2001 neue Informationen von Bauer Josef Altenweger: Es wird immer schlimmer. Ich bin bald ruiniert. Die Tiere bekommen fast keine Kälber mehr. Hatte ich früher 50 Geburten pro Jahr, so sind es jetzt keine 10. Viele Tiere sind sehr krank, nehmen nur noch die Hälfte des Futters auf. Es ist schlimm zuzusehen, wie sie auf der Weide schreien, wie ihnen Tumore aus den Bäuchen wachsen, wie sie sterben. Selbst Hühner sterben. Ich wollte bis zum Schluss kämpfen, aber es geht nicht mehr. Meine Gesundheit macht nicht mehr mit. Freunde und Nachbarn, die auch in der Nähe der Sendeanlagen wohnen, werden krank und immer kränker. Einige sind schon gestorben, an Krebs, an Alzheimer, einer mit 37 Jahren an einem Hirntumor. An den Sendern ändert sich nichts im Gegenteil, der Mobilfunkturm wird ständig nachgerüstet, vor 14 Tagen sind schon wieder neue Antennen montiert worden. Die Tierärzte sagen eindringlich, dass der Gesetzgeber schnell handeln müsse. Ich kann nicht mehr warten. Ich muss gehen, muss meinen Hof verlassen. Ich lebe nur einmal.

......in Erledt

Im österreichischen Erledt (Gemeinde Waldkirchen am Wesen) besitzt Michael Hauer einen Milchviehbetrieb hoch oben auf einem Berg, ein idealer Standort für eine der Richtfunkschüsseln des Mobilfunks. Hauer stellte der Telekom nichts ahnend das Dach seiner Maschinenhalle zur Verfügung. Die Anlage ging im Oktober 1998 auf Sendung. Hauer: Etwa vier Wochen später wurden die Kälber und Stiere immer unruhiger und fraßen von Woche zu Woche immer weniger. Wir machten uns richtig Sorgen, bekamen Angst. Es gab acht Schwergeburten, vier Kälber waren tot, fünf mussten notgeschlachtet werden. Derart viele Krankheiten und Ableben in so kurzer Zeit habe ich noch nie erlebt.

Umfangreiche Untersuchungen der Tiere und des Futters von Ärzten und Universitäten mit dem Ergebnis: alles in bester Ordnung, keine Seuchen, keine Erreger. Letzter Strohhalm: der Sender auf dem Dach? Seitdem gab es ja die Probleme. Die Telekom schaltete auf dringende Bitte des verzweifelten Bauers die Anlage am 14.Juli 1999 aus.

Nur einen Tag später staunte Michael Hauer nicht schlecht: Die Tiere fraßen wieder! Noch nie haben wir unseren Tieren so lange beim Fressen zugeschaut, wie an diesem Abend. Wir waren so Froh. Das blieb so, alle Tiere waren wie auf Knopfdruck unauffällig wie zuvor, und auch bei den Geburten in den Monaten und Jahren nach dem Abschalten des Senders gab es keine Probleme mehr. Da brauche ich kein Wissenschaftler zu sein, um eins und eins zusammenzuzählen.

Das Fernsehen dreht auf dem Hauer-Hof. Nach der Sendung wieder viele besorgte Bürger mit den selben Problemen. Viele erzählen von vergleichbaren Erfahrungen. Ein Jäger sagte, dass sich im Umkreis eines mitten im Wald errichteten Mobilfunkmastes kein Wild mehr aufhält.

....in Großgmain

Der Lokalteil der Salzburger Nachrichten berichtete im Mai 2000 über Meisterbauer Josef Hildebrand aus Großgmain. In der Nachbarschaft seines idyllischen Hofes wurde ein Handymast nach dem nächsten errichtet. Seitdem klagt seine Frau über schlimme Schlaflosigkeit, Kühe und Kälber werden viel häufiger krank, einige sind schon gestorben. Auch die Obstbäume halten es nicht aus, verlieren die Blätter und gehen kaputt. Es ist schon eigenartig, dass sich die Fälle derart häufen. Eine Kuh bekam Krebs, eine andere Entzündungen, ein kalb konnte nicht mehr stehen, ein anders fiel urplötzlich tot um. Die Meisen, die seit ewig in den Obstbäumen genistet haben, sind auf und davon.

....in Rainbach

Das Österreichische Fernsehen ORF2 zeigt am 8. September 2001 die Geschichte des Bauern Franz Öhlinger aus Rainbach am Inn, der hier eine Schweinezucht betreibt. Unheimliche Serie von Krankheiten und missgebildete Ferkel. Die Probleme treten seit dem Betrieb von  nahen Sendemasten derart gehäuft auf. Die Zucht galt immer als sauber geführt, bestätigt der Tierarzt. Die Tierprobleme nahmen derart zu, dass der Bauer gezwungen war, den ganzen Betrieb still zu legen und alle Schweine zu verkaufen. Verzweifelt wurden die Ställe desinfiziert, monatelang, danach teilweise verputzt. Dann wurden neue, gesunde und geimpfte Tiere angeschafft. Jetzt sollte es wieder gut werden. Es wurde nicht gut. Nach wenigen Wochen war das Bild wieder das gleiche, sagt Franz Öhlinger. Die Messung der Handymastsbetreiber: unter den Grenzwerten. Dafür kommt die Nachricht von den anderen Höfen: Die verkauften Schweine sind wieder in Ordnung. Bauer Öhlinger ist zerschlagen, er erstattet Strafanzeige wegen Tierquälerei.

.....in Oettingen

Landwirtfamilie Stengel aus Öttingen bei Stuttgart meldet im Juni 2002, dass ihre Rinder stark betroffen seien, weil deren Weide 50 bis 200 Meter von den Mobilfunksendern entfernt liegt. Seither gibt es Blutbild- und Hormonveränderungen, fünf Kühe sind verendet, vier weitere mussten wegen akuten Bewegungsstörungen notgeschlachtet werden. Neun Kälber starben durch Fehlgeburten. Und: Jetzt ist wieder Frühjahr, und die Schwalben bleiben schon zum fünften Mal aus, seit Inbetriebnahme der Sendeanlagen im November 1997.

...in Weigental

Landwirt Josef Grammling aus Weigental (Baden-Württenberg) will raus aus dem 20-Jahres-Vertrag mit Mannesmann. So stand es in der Süddeutschen Zeitung am 9.Juni 2000. Er würde heute viel dafür zahlen, wenn der Mast vom Stalldach der Muttersauen wieder wegkäme. Er und seine Familie sind schon seit über fünf Jahren krank: Kopfschmerzen, Schwindel, Durchblutungs- und Gleichgewichtsstörungen. Im Schweinestall gibt es auch Probleme: Verferkelung, Fehlgeburten, Totgeburten, Verhaltensauffälligkeiten. Wir dachten schon an einen Verkauf unseres Hofes, aber der Kaufinteressent wollte die Antennenanlage nicht. Man klärte uns auf, dass solch ein Projekt inzwischen als minderwertig gilt. Vor Gericht stehen unsere Chancen nicht ganz schlecht, denn 20-Jahres-Verträge sind eigentlich sittenwidrig

Die Heilbronner Lokalzeitung aktualisiert im Januar 2003: Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Früh- und Totgeburten kontinuierlich an, der Zyklus der Schweine spielte verrückt, Nierenbeckenentzündungen nahmen zu. Auch in der Familie gab es mehr und mehr Krankheiten: Gleichgewichtssturz, Ohrrauschen, motorische Störungen, Durchblutungsstörungen im Gehirn. Inzwischen wurde die Anlage abgeschaltet und funkt jetzt 700 Meter entfernt vom Hof. Bauer Grammling: Die Probleme, Fehlgeburten und Todesfälle gehen seitdem zurück.

....in Bernried

Im oberbayrischen Bernried am Starnberger See sprach es sich im Januar 2002 wie ein Lauffeuer herum: Ein kalb mit außen liegendem Herzen kam zur Welt. Der hof liegt in der Nähe eines mobilfunkbestückten Wasserturmes. Ein Zusammenhang? Der Weilheimer Tierarzt Werner Kähn fordert ein staatliches Projekt zur Erforschung von Mobilfunkrisiken. Der Veterinär hat den Eindruck, dass bei jenen Bauern, die Funkantennen direkt auf ihren Ställen haben, gehäuft Krankheiten und Verwerfungen vorkommen. Bürgermeister Greinwald: Was mit Kälbern geschieht, das kann auch mit einem Kind passieren

....in Steingaden

Bauer Peter Reßler aus Steingaden bei Füssen steht ebenso ratlos da. Es gab auf dem Hof nie Probleme mit den Tieren. Dann passierten in den letzten zwei Jahren vier ungewöhnliche Fehlgeburten in der Kuhherde, nachdem in Hofnähe ein Sendemast errichtet worden. War. Das war schaurig. Ein Kalb kam mit einem Tumor im Maul zur Welt. Ein anderes konnte nicht stehen. Dem dritten wucherten bereits nach zwei Wochen die Hörner. Der Zuchtwart war hilflos, immerhin gilt unser Betrieb seit 200 Jahren als vorbildlich.

...im Züricher Land

3.4. Magnetische Gleichfelder

Tierisches Leiden im Kuhstall. Dezember 2002, Rütlihof in Reutlingen bei Zürich mit Milchwirtschaft, Viehzucht und Tabakanbau. Diplom-Landwirt Hans Sturzenegger ist verzweifelt. Seit auf seinem Hof die Mobilfunkantenne installiert wurde, werden die Tiere von mysteriösen Krankheiten befallen. Frisch geborene Kälber haben grauen Star, ein Rind sieht auf einem Augen tunnel- und auf dem anderen ringförmig, ein kalb hat nur ein Auge, die haut einer Kuh ist viel zu dünn, mehrere Tiere verstarben. Nachdem dieser 15 Meter hohe Mast im Mai 1999 kam, ist kein einziges gesundes kalb mehr geboren worden. Das Tierspital der Universität Zürich bemühte sich, fand aber keine Ursachen: Dies Häufung von grauem Star und anderen Symptomen ist sehr ungewöhnlich. Ratlosigkeit auch beim Bundesamt für Veterinärwesen in Bern. Bauer Sturzenegger ist Kummer gewöhnt, für ihn sind seltene Tierkrankheiten trauriger Alltag geworden: Vor wenigen Tagen wurden wieder Zwillingskälbchen geboren, das eine wir sofort tot, das andere hatte trübe Augen, war fast blind, ohne Schluckreflex, ohne Lebenswillen. Das Tier ist jetzt ebenfalls gestorben. Die Kaninchen vermehren sich auf dem Hof nicht mehr, Turmfalken und Schleiereulen brüten erfolglos, und das alles seit diesem Mai 1999. Der amtliche Messwert der kantonalen Züricher Baudirektion direkt am Eulenkasten: 18.000 MikroWatt/ Quadratmeter, außergewöhnlich hoch, aber: unter dem Grenzwert. Was tun? Der Landwirt hat einen Vorschlag: Die Antenne eine Zeit lang abschalten, dann werden wir ja sehen was passiert.

Fließender Strom verursacht Magnetfelder. Wechselstrom hat magnetische Wechselfelder, Gleichstrom magnetische Gleichfelder zur Folge.

Natürlicher Magnet: die Erde

Der bekannteste magnetische Gleichfeldverursacher ist die Erde. Das Erdmagnetfeld ist der Maßstab, die richtige – da natürliche – Dosis. Der Mensch lebt seit Jahrmillionen in dieser natürlichen Kraft, ohne sie direkt empfinden zu können. Zugvögel, Waale und viele andere Tiere lassen sich vom Erdmagnetfeld lenken. Das ungestörte Magnetfeld unserer Erde ist ein wichtiger Ordnungs- und Orientierungsfaktor für alles Leben.

Jede Störung, auch die kleinste, kann eine biologische Reaktion verursachen, besonders bei Langzeiteinwirkung, denn heute weiß man, dass jedes Lebewesen, jedes biologische Organ, jeder Nerv, jeder Muskel winzige magnetische Felder aussendet, die man in der Medizin mit SQUID-Magnetometern messen kann.

Künstlicher Magnet: Gleichstrom und Stahl

Künstliche magnetische Gleichfelder verzerren und überlagern das natürliche Erdmagnetfeld. Die Stärke der Verzerrung nimmt zu oder ab mit der Stromstärke in Leitungen oder Geräten und mit der Art bzw. Verarbeitung magnetisierbarer Metalle (z.B. Baumasse, Stahlanteil). Gleichstrom und damit ein magnetischen Gleichfeld scheidet im Stall nahezu aus, weil überall Wechselstromversorgung besteht.

Einfluss auf das Biosystem des Tieres

Magnetische Gleichfelder durchströmen nicht nur Wände aus Stein oder Holz, sondern auch den Körper der Pferde ungehindert! Sie depolarisieren die Zellen und stören so den körpereigenen Eigenmagnetismus (Spinausrichtung) und somit die Orientierungsfähigkeit.