HAUS-KRANKHEITEN
RAUMKLIMA

Luftionen
Luftfeuchte
Luftbewegung

Die Entstehung des Raumklimas

Die Messungen der Raumluftqualität in Bezug auf z.B. Sauerstoff, Kohlen-dioxid, Feuchte, Temperatur, Luftdruck und Luftbewegung gehören genauso zum Standard der geobiologischen Messtechnik wie auch die Bewertung der Anzahl und Verteilung von Klein- und Großionen in der Innenraumluft. Gute, saubere, kohlendioxidarme und ionenreiche Luft ist lebenswichtig.

Eine gesunde Raumluft ist abhängig von vielen sich wechselseitig beeinflus­senden Faktoren. Liegen künstliche Einflüsse elektrischer, magnetischer oder radioaktiver Art vor oder gibt es toxische Gase und Stäube in der Atemluft, dann ist eine Verschlechterung der Luftqualität Ihres Hauses die zwangsläufige Folge. Dampfdicht eingepackt in Beton, Doppelverglasung und Plastik schwindet der letzte Funken Hoffnung auf klimatische Abwechslung. Jetzt braucht man nur noch kräftig rauchen, so selten wie möglich lüften und alles per Zentral- oder Fußbodenheizung in Bewegung halten. Das Ergebnis: Dicke Luft, ein zusammengebrochenes Raumklima. Die Luftionisation kippt um, Sauerstoff verabschiedet sich, Hygiene ade. Die Gewinner: Smog, Krankheitskeime, Feinstaub, Kohlendioxid, Schadstoffe, Radon etc.

Luftionen

Kleinionen sind auf natürliche Weise entstandene elektrisch geladene Moleküle in der Atemluft. Sie werden gebildet durch ionisierende Strahlung wie z.B. Radioaktivität (Erdstrahlung) und UV-Licht (Sonnenstrahlung), starke Gasentladungen(Blitz) und glühende Körper (Öfen), offene Flammen (Kamin, Kerzen) und feinste Wassertröpfchen (Wasserfall, Sprühnebel, Meeresbrandung). Eine der Natur entsprechende hohe Zahl an Kleinionen, harmonisch aufgeteilt in etwa 50 % Plus- und 50 % Minusionen, machen ein gutes Raumklima aus. Die biologisch besonders wichtigen Kleinionen nennt man auch Luftionen, sie sind von den biologisch belastenden Großionen zu unterscheiden. Großionen sind elektrisch geladene Staub- und Partikelteilchen in der Luft. Hier verhält es sich um­gekehrt: Eine geringe Zahl an Großionen ist anzustreben. Je mehr Großionen, um so schlechter und gesundheitlich riskanter das Klima. Großionen sind Kleinionenkiller.

Die unbelastete Natur ist reich an Kleinionen: Im Schnitt findet man 1.000 Luft­ionen pro Kubikzentimeter Luft. Großionen kommen in der unbelasteten Natur so gut wie nicht vor, sie sind die auschließliche Folge von Zivilisation und Industrialisierung. Abgase, rauchende Schlote, Smog etc. produzieren einige Millionen ungesunder Großionen. Sie belasten die Atmung, und der elektrisch geladene Staub transportiert Reiz- und Schadstoffe bis in die Bronchien und Lungen.

Alles Leben ist von der Ionisation abhängig. Jeder Organismus steht durch Atmung in ständigem Austausch mit den positiven und negativen Luftionen unse­rer Atmosphäre. Schlechte Luftionenwerte verringern unsere Wider-standskräfte, lösen Kopfschmerz, Migräne, Schwindel, Nervosität und Angst aus, begünstigen Allergien und Asthma, verursachen Herzbeschwerden und pH-Wert-Änderungen, vermindern den Sauerstoffaustausch der Lunge und beeinflussen spezielle Hormontätigkeiten (z. B. Serotonin) und somit die Nerven-, Drüsen- und Zellabläufe. Gute Luftionenwerte kultivieren Wohlbefinden, Leistungsstärke und Lebensfreude, sie begünstigen die Reinhaltung der Luft, verbessern die Lufthygiene durch Reduzierung von Krankheitskeimen, bauen Elektrostatik ab, bauen das Immunsystem auf und halten die Flimmerepithelien der Atemwege aktiv.

Je mehr Elektrostatik (siehe Link), um so schlechter die Luftionisation. Elektrostatische Ladungen durch Kunststoffoberflächen oder Synthetikfasern und Hausstaub sind die schlimmsten Luftionenräuber. Danach kommen die elektrischen Wechselfelder (siehe Link) unserer Installationen und Elektrogeräte sowie mangelhafte Lüftung.

Es sollte nicht Sache von Geobiologen sein, Geräte gegen schlechtes Luft­ionenmilieu zu verkaufen, die „Davos-Klima" im heimischen Wohnzimmer ver­sprechen. Es sollte eher unsere Sache sein, Ursachen zu erkennen und sie mit den Wurzeln auszureißen. Es wurden über 20 solcher meist sehr teuren „ionen­spuckenden" Geräte namens Ionisatoren getestet und keines hält auch nur an­nähernd, was es verspricht, zumindest nicht in einem Raum mit Synthetikteppichen und Kunststoffgardinen oder anderen elektrostatisch geladen Materialien. Auch die zur Zeit in Mode gekommenen Salzkristall-Leuchten versprechen zwar die Anreicherung der Raumluft mit negativen Ionen, halten dies Versprechen aber nicht (siehe meine Messergebnisse im Öko-Test 3 vom März 1999).

Die beste Art und Weise, das lonenklima optimal zu pflegen, ist also, Synthetik und Staub zu verbannen. Wollen Sie es noch besser? Bitte: Lüften Sie reich­lich, denn selbst im Ruhrpott ist die Luftionisation im Freien deutlich besser als in den allermeisten Wohnungen, es sei denn, es gab Smogalarm. Brennen im Raum ein paar Kerzen, knistert der offene Kamin, plätschert ein Springbrunnen oder wird die Luft mit Sprühnebel befeuchtet, dann haben wir das ionisierte Raumklima. Unabhängig davon, dass die meisten dieser technischen „lonenspucker" mit Nebenwirkungen aufwarten: Elektrosmog und Ozon. Luftbefeuch­ter, die über Ultraschall feinste Wassernebel sprühen, sind hervorragende lonenproduzenten (ein Meter Abstand halten, da reichlich Elektrosmog). Sie wissen jetzt, warum Sie sich morgens unter der Dusche so wohlfühlen: Das lonenklima ist optimal, Sie sind perfekt geerdet, können jeden energetischen Überschuß ableiten und eine vitalisierende „lonendusche" nehmen.

Die Anzahl der Luftionen wird hauptsächlich von vier Faktoren bestimmt: Luftelektrizität, Luftleitfähigkeit, Grad der Luftverschmutzung und Höhe der ionisierenden Strahlung (Radioaktivität, UV-Licht). Je höher die Radioaktivität der Umgebung ist, desto höher die Luftionenzahlen. Deshalb sind Meßgeräte für Luftionen, sogenannte lonometer, gut geeignet, Radioaktivität und Radongas im Raum zu erkennen oder auszuschließen. Liegen bei der Untersuchung drinnen die Luftionenwerte höher als draußen und es gibt keinen sichtbaren Grund dafür (z.B. ein Kaminfeuer), dann ist ein Verdacht auf radioaktive Belastungen durch Baustoffe oder andere Verursacher gegeben und es muss mit Strahlenmess­geräten die Ursache gefunden und mit Radongas gerechnet werden.

Es wird in der Geobiologie stets eine naturnahe Luftionenzahl angestrebt. Die Minusionen sind die gesundheitlich zuträglicheren (mit ihnen wird in der Medizin therapiert), die Plusionen sind die gesundheitlich abträglichen. In einem guten Raum gibt es etwa 600 bis 1000 Kleinionen pro Kubikzentimeter Luft, wo­bei die Plus- und Minusionen im Ausgleich zueinander stehen, etwa 1:1. Ein an­derer Raum mit Elektrostatik durch Teppiche, Gardinen, Kunststofftapeten, Fernsehbildschirme und hohem Feinstaubaufkommen weist kaum noch 200 Io­nen/cm3 auf, unausgeglichen mit 50 zuträglichen Minus- und 150 abträglichen Plusionen, dafür massenweise belastende Großionen. Wo bleibt der Smogalarm fürs heimische Schlafzimmer?

Ein weiterer Luftionenkiller ist Rauchen. Der Qualm einer einzigen Zigaret­te reicht aus, um die Luftionenkonzentration im Raum zu 80 bis 90 Prozent zu vernichten und die sensiblen Luftionen brauchen lange, um wieder zu regenerie­ren. Rauchen produziert neben giftigen Schadstoffen viel Feinstaub und geht ungünstige Wechselwirkungen mit Radongas, Asbestfasern und anderen Um­weltschadstoffen ein.

Baubiologische Richtwerte für Luftionen in Schlafbereichen

Die Kleinionenzahl im Raum sollte der natürlichen Umgebung entsprechen.

  • Über 800 Ionen/cm3 sind perfekt
  • 600 Ionen/cm3 noch gut
  • 300-600 Ionen/cm3 sind schwache
  • 100-300 Ionen/cm3 starke und
  • unter 100 Ionen/cm3 extreme Anomalien.

Luftfeuchte

Da die Luftfeuchte ein wesentlicher Raumklimaparameter ist und entscheidend mit zur Erhöhung oder Reduzierung von Ionen, Staub und Elektrostatik beiträgt, aber auch mit aber auch mit Hefe- und Schimmelpilzwachstum sowie Bakterienhäufigkeiten zusammenhängt, gehört diese Messung zum Standard jeder geobiologoischen Untersuchung. Von der relativen Luftfeuchte hängt auch das Wohlbefinden und Wärmeempfinden des Menschen ab. Die zu feuchte Luft ist genauso schlecht wie die zu trockene. Hier wie sonst geht es um die richtige Dosis.

Zu trockene Luft führt, besonders während der Heizperioden im Winter, zu hoher Elektrostatik, zur größeren Feldausdehnung elektrischer Wechselfelder, zu viel mehr belastendem luftgetragenem Feinstaub, zur Verschlechterung der Luftionisation, zur Austrocknung von Schleimhäuten und zu deren Belastung mit Schadstoffen etc. Sie können den Wecker danach stellen: Wenn die kalte Jahreszeit kommt und die Zentralheizungen angehen, dann explodieren die Erkältungs-, Schleimhaut- und Atemwegserkrankungen. Dies hat überhaupt nichts mit Kälte, vielmehr mit der belasteten und belastenden Atemluft zu tun hat.

Zu feuchte Luft führt, besonders bei schlechter Lüftung, während der schwülen Sommermonate und bei Feuchteschäden, schnell zu Pilz- und Bakterienproblemen. Ohne Feuchte haben krankheitserregende Bakterien und Schimmelpilze keine Überlebenschance.

Baubiologische Richtwerte für die Luftfeuchte in Schlafbereichen

  • Ideal sind 40-60 % relative Feuchte
  • < 40 % r.F. und > 60 % r.F. sind schwache                       .
  • < 30 % r.F. und > 70 % r.F. starke
  • < 20 % r.F. und > 80 % r.F. sind extreme Anomalien.

Mit der relativen Luftfeuchte, Luft- und Oberflächentemperatur lassen sich weitere Raumklimawerte errechnen, z.B. absolute Luftfeuchte, Taupunkt, k-Wert, spezifische Enthalpie sowie Partial-, Sättigungs- und Dampfdruck.

Luftbewegung

Die Luftbewegung im Raum ist ebenfalls ein geobiologisches Kriterium. Dabei geht es nicht nur um Zugluft, sondern besonders um die vielen unbemerkten und ungünstigen Luftbewegungen, die z.B. von Heizungen, Klimaanlagen, Lüf­tern oder auch von Kältebrücken ausgehen, und die die gesamte thermische Situation eines Raumes beeinflussen. Dadurch wird zum einen Feinstaub aufgewirbelt, zum anderen sorgen kühle Luftströme für Unwohlsein und Verspannung. Ich weiß, dass einige Menschen immer wieder morgens mit Kopfschmerzen und Verspannungen aufwachen, nur weil eine kaum wahrnehmbare zu kühle Luftbewegung jede Nacht stundenlang am ungeschützten (und meist leicht verschwitzten) Kopf und Nacken entlangstreicht, da das Bett z.B. an einer thermisch ungünstigen Außenwand steht.

Die Messung der Luftbewegung mit Strömungssonden ist also in einigen Fällen angezeigt, und die Abstellung des erkannten Übels führt regelmäßig zur Verbesserung chronischer Schmerzen, Verspannungen oder Erkältungen. Diese Strömungssonden sollten so empfindlich sein, dass sie Luftbewegungen noch unter 0,01 m/s (Meter pro Sekunde) registrieren. Gut zur ersten Einschätzung der Luft­bewegung im Raum sind auch Strömungsprüfröhrchen. Diese geben einen nebelähnlichen Rauch frei, ähnlich wie beim Zigarettenrauch, der sich in der Luft wie eine kleine Wolke der Thermik entsprechend bewegt. So ist einfach und gut zu beobachten, wie sich die Luft verhält und wohin sie zieht. Dieses Verfahren wird zur Beobachtung der Effektivität von Lüftungs- und Klimaanlagen eingesetzt.